Dienstag, 25 April 2017 11:20

D-Link DCS-8200LH 180° Überwachungskamera im Praxistest

geschrieben von Fabian Richter
© Smarthelpers
Wir haben die D-Link DCS-8200LH Überwachungskamera mit 180° Sichtfeld getestet, welche geschickt platziert, einen ganzen Raum überwachen kann. In diesem Ratgeber zeigen wir was die Kamera zu bieten hat und helfen bei der Einrichtung.
 

D-Link DCS-8200LH Lieferumfang

Die D-Link DCS-8200LH Überwachungskamera wird zusammen mit einer Wandhalterung, einem 5V-Netzteil mit zwei Steckeradaptern und dem benötigten Befestigungsmaterial ausgeliefert. Darüber hinaus liegen eine kurze Schnellanleitung und die typischen Sicherheitsunterlagen bei.

D-Link DCS-8200LH Gerätedetails

Die flache Kamera besitzt eine Weitwinkellinse, welche knapp 180° Sichtfeld abdeckt. Oberhalb des Objektives sind die Infrarot-LEDs zum Ausleuchten der Umgebung bei Nacht angebracht. Direkt unterhalb des Objektives befindet sich der Sensor für die Helligkeit. Auf der Rückseite sind der Micro-USB-Port für die Stromversorgung, der 1/4 Zoll Stativanschluss und die WPS- sowie die Resettaste zu finden. An der Seite ist ein Micro-SD-Kartenslot angebracht und auf der Unterseite befinden sich die Öffnungen für die Lautsprecher und das Mikrofon.

D-Link DCS-8200LH Netzteil vorbereiten

Da das Netzteil mit einem UK-und einem EU-Stecker ausgeliefert wird, muss der passende Stecker zuerst in das Netzteil eingeschoben werden.

D-Link DCS-8200LH Wandmontage

Die mitgelieferte Halterung kann als Standfuß und als Wandhalterung benutzt werden. An der Wand montiert wurde die Kamera zwar zuverlässig von der Halterung getragen, die Kamerahalterung rastete jedoch sehr leichtgängig in die Halteplatte ein- und leider auch wieder aus. Durch einen seitlichen Zug am Kabel könnte die Kamera daher aus Versehen entriegelt werden und herunterfallen. Überall wo diese Gefahr besteht, sollte eine massivere Wandhalterung (Link) zum Einsatz kommen. Wie die D-Link DCS-8200LH Wandhalterung montiert wird, erklären wir mit den folgenden Bildern.

D-Link DCS-8200LH Anschluss

Der Anschluss der Kamera ist denkbar einfach. Hierfür muss einzig das mitgelieferte Netzteil mit der Kamera verbunden und eine Micro-SD-Karte (Link) eingelegt werden. Da die Kamera einen Micro-USB-Port zur Stromversorgung benutzt, können auch andere 2 Ampere-USB-Netzgeräte und längere Micro-USB-Kabel (Link) für die Stromversorgung genutzt werden. Auch der zwischenzeitliche Betrieb per Powerbank (Link) klappte hervorragend.

mydlink Home App Installieren

Ist die Kamera bereit, muss die mydlink Home App auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden. Wir nutzten die App erfolgreich unter Android 5 und Android 6.

mydlink Home Account anlegen

Nach dem Start der App legen wir zuerst ein mydlink-Benutzerkonto an.

D-Link DCS-8200LH Kamera einrichten

Nun kann die Kamera angelernt werden. Dies erklären wir Schritt für Schritt in der folgenden Galerie.

D-Link DCS-8200LH Firmware installieren

Direkt nach der Kameraeinrichtung aktualisieren wir die Gerätefirmware der D-Link DCS-8200LH Überwachungskamera.

D-Link DCS-8200LH Geräteinfos abrufen

Bei Bedarf können die Gerätedaten über das Menü abgerufen werden.

D-Link DCS-8200LH Livebild anzeigen

Nun kann das Kamerabild aufgerufen werden, indem die Kamera in der Übersicht ausgewählt wird.

D-Link DCS-8200LH Bild drehen

Wird die Kamera kopfüber an der Decke montiert, kann das Bild auch gedreht werden.

D-Link DCS-8200LH Bewegungserkennung einrichten

Nun müssen wir die Bewegungserkennung einrichten. Diese wird bei der DCS-8200LH Kamera nicht per Bewegungssensor, sondern per Software-Bildanalyse durchgeführt. In der App können daher die Bereiche ausgewählt werden, welche eine Bewegungserkennung auslösen dürfen.

D-Link DCS-8200LH Bewegungsbenachrichtigung einrichten

Wurde die Erkennung eingerichtet und aktiviert, muss noch eine Bewegungsbenachrichtigung eingerichtet werden. Ohne diese Benachrichtigung bekommt der jeweilige Nutzer keine Informationen zum jeweiligen Überwachungsstatus zugestellt. An dieser Stelle fiel auf, dass die aktivierte Bewegungsbenachrichtigung nur dann funktionierte, wenn die Bewegungserkennung auch in den Kameraoptionen aktiviert war. Einen Hinweis auf eine deaktivierte Bewegungserkennung gab es jedoch nicht. Dies sollte unbedingt noch geändert werden, sodass beim Ein- oder Ausschalten der Bewegungsbenachrichtigung auch die zugehörige Bewegungserkennung mit geschaltet wird.

D-Link DCS-8200LH Geräuscherkennung einrichten

Jetzt richten wir die Geräuscherkennung ein. Bei dieser Einstellung kann der gewünschte Schallpegel angegeben werden, welcher zum Auslösen der Kamera führen soll. Praktischerweise zeigt die App den derzeitigen Geräuschpegel an. Somit kann leicht der richtige Schwellenwert eingestellt werden.

D-Link DCS-8200LH Geräuschbenachrichtigung einrichten

Nun können wir auch die Geräuschbenachrichtigung einrichten. Dies funktionierte nahezu deckungsgleich zur Einrichtung der Bewegungserkennung. Leider zeigte sich auch hier der Fehler, dass die Geräuschbenachrichtigung nicht automatisch die zugehörige Geräuscherkennung ein- oder ausschaltete. Wurde also vorher vergessen in den Kameraoptionen die Geräuscherkennung zu aktivieren, wurden auch keine Geräuschbenachrichtigung ausgelöst. Dies kann nicht im Sinne des Erfinders sein.

D-Link DCS-8200LH Videos abrufen

Die aufgezeichneten Videos können entweder durch die herausgenommene Speicherkarte im Kartenleser, oder recht langsam per App abgerufen werden. Eine Downloadfunktion gibt es leider nicht. Mit unserer DSL-16000-Leitung war das Abrufen der aufgezeichneten Videos nur mit langer Wartezeit möglich, da die Videos erst unverändert hochgeladen werden mussten. Die Kamera generiert anscheinend keine extra für den Stream komprimierten Versionen der jeweiligen Videos. Leider wird auch kein lokaler Zugriff auf die Kamera per App angeboten, wenn man sich im eigenen Intranet befindet. Eine solcher direkter Zugriff würde die Übertragung massiv beschleunigen. In unserem Fall half nur das Entfernen der Karte aus der Kamera und das Betrachten der Videos per Kartenleser über den PC. Die funktionierte problemlos.

D-Link DCS-8200LH Bildqualität

Die Bildqualität der DCS-8200LH-Kamera gefiel uns. Trotz des enormen Weitwinkels hielt sich die Bildverzeichnung in Grenzen und auch das Bildrauschen war in Ordnung. Die Infrarot-Ausleuchtung bei Nacht fiel leider nicht ganz so gut aus. Hier war der Rand nicht optimal ausgeleuchtet.

D-Link DCS-8200LH Probleme

Bei der Benutzung der Kamera kam es leider hin und wieder zu angeblichen Verbindungsproblemen, welche nur durch einen Neustart der App beseitigt werden konnten. Problematisch empfanden wir auch die ausgiebigen mydlink-Wartungsphasen, in denen die Kamera und das gesamte mydlink-System überhaupt nicht erreichbar waren. Hier sollte sich D-Link eine andere Wartungsmöglichkeit ausdenken, damit die Sicherheitskamera die zu schützenden Objekte auch dauerhaft überwachen kann. Beim Test der mydlink-Weboberfläche fiel uns zudem auf, dass diese mit Firefox (ab Version 52) nicht mehr funktioniert. Wir bereits beschrieben, gab es trotz aktivierter Bewegungs- oder Geräuschbenachrichtigung keine Warnbenachrichtigung, wenn die Geräusch- oder Bewegungserkennung aus Versehen in den Kameraeinstellungen deaktiviert war. Wie bereits weiter oben beschrieben, müsste die Geräusch- und Bewegungserkennung jedoch automatisch mitgeschaltet werden, sobald die jeweilige Benachrichtigung ein- oder ausgeschaltet wird. Nur so kann die Kamera fehlerfrei betrieben werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist leider das Energiemanagement, auf das wir im nächsten Abschnitt nochmals genauer eingehen werden.

D-Link DCS-8200LH Stromverbrauch

Der Energieverbrauch der Kamera lag bei rund 4,3 Watt am Tag und 5,5 Watt bei Nacht. Wie auch bei der Netgear Arlo Q (Link) und der Myfox-Somfy-Kamera (Link), blieb der Energieverbrauch auch dann unverändert, wenn sämtliche Bewegungs- und Geräuscherkennungsfunktionen deaktiviert waren und die Kamera eigentlich im Standby hätte verweilen sollen. Hier sollte unbedingt noch einmal Hand angelegt werden, da dies  ein ungutes Gefühl beim Nutzer verursacht sowie ein Standby-Stromverbrauch von 4-6 Watt in der heutigen Zeit nicht mehr akzeptabel und erlaubt ist.
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Das gut korrigierte Weitwinkelbild der D-Link DCS-8200LH 180° Überwachungskamera (Link) und die leichte Einrichtung per App gefielen uns gut. Während die App durch die intuitive Einrichtung glänzen konnte, zeigte sich die sonstige App-Bedienung aber leider nicht so intuitiv wie erwartet. Man merkte der App an, dass diese für das mydlink-Home-Smart-Home-System entwickelt wurde und nicht „nur“ für die D-Link Kameras. Leider gab es im Test auch Probleme mit der App. Die Anzeige des Live-Bildes war oftmals erst nach einem App-Neustart möglich und für den Zugriff auf die aufgezeichneten Videos per App, war einige Geduld gefragt, da weder ein direkter WLAN-Zugriff, noch ein extra komprimiertes Video für den App-Abruf angeboten wurden. Verbesserungswürdig sind auch die Alarmbenachrichtigungen. Diese funktionierten nur bei zusätzlich aktivierter Geräusch- und Bilderkennung über die Kameraoptionen. Waren diese aus Versehen deaktiviert, ließ sich die Benachrichtigung zwar aktivieren, eine Erkennung oder mindestens eine Fehlermeldung gab es aber nicht. Auch der fehlende Standby-Modus störte uns. Denn egal ob die Bewegungs- oder Geräuscherkennung aktiviert wurden, die Kamera verbrauchte immer 4,3 Watt am Tag bzw. 5,5 Watt bei Nacht. Ganz abgesehen vom unnötigen Energieverbrauch ist eine dauerhaft aktivierte Kamera besonders im privaten Bereich nicht gerne gesehen. Da die beschriebenen Probleme per Firmware-Update gelöst werden können, bleibt uns die Hoffnung, dass ein zukünftiges Update Abhilfe schaffen wird. Info: Die D-Link DCS-960L Kamera (Link) scheint die baugleiche Kamera in schwarzer Farbe zu sein.
Letzte Änderung am Dienstag, 25 April 2017 17:20

Fabian Richter

Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...