Dienstag, 02 Januar 2018 19:07

Panasonic KX-HNC800 Kamera im Test

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Panasonic KX-HNC800 Kamera im Test © Smarthelpers
Die Panasonic KX-HNC800 Full-HD-Überwachungskamera soll, dank einer Linsenabdeckung und lokaler Speichermöglichkeit, mehr Privatsphäre bieten. Ob die Kamera wirklich hält was sie verspricht und was diese sonst noch zu bieten hat, klären wir in diesem Ratgeber.
 

Panasonic KX-HNC800 Lieferumfang

Die Panasonic KX-HNC800 Kamera wird zusammen mit einem 5 Volt Netzteil und einer Bedienungsanleitung ausgeliefert. Der massive Aluminiumstandfuß kann auch für die Wandmontage genutzt werden, wodurch die sonst üblichen Wandhalter wegfallen. Da uns unsere Kamera bereits vor Markstart von Panasonic zur Verfügung gestellt wurde, gab es die Bedienungsanleitung als PDF. Dieses war aber bereits sehr ausführlich und leicht verständlich. Die für die Wandmontage benötigten Schrauben und Dübel (Link) wurden bei unserem Testgerät nicht mitgeliefert.

Panasonic KX-HNC800 Gerätedetails

Das Kameragehäuse besteht zu großen Teilen aus Aluminium, welches hervorragend verarbeitet ist. Auf der Vorderseite befindet sich die Kameralinse, das Mikrofon, die Status-LED und die „Klappe“ zum Abdecken der Linse, wenn die Kamera einmal nicht aufnehmen soll. In der Seite ist ein kleiner Micro-SD-Slot integriert, welcher optimalerweise mit einer Micro-SD-XC-Karte (Link) bestückt werden sollte. Soll die Karte in der Kamera nicht auffallen, eignen sich vor allem weiße Toshiba Exceria-Karten bis 64GB (Link). Auf der Rückseite befinden sich zahlreiche Lüftungslöcher und die Setup-Taste. Im unteren Bereich der Rückseite sind ein kleiner Temperatursensor und das Kugelgelenk angebracht. Das mitgelieferte Netzteil besitzt eine knapp drei Meter lange Leitung mit einem Micro-USB-Stecker am Ende. Obwohl die Netzteil- und Kabelqualität durchaus in Ordnung sind, empfanden wir das Kabel als eher unpassend, da dieses optisch nicht zur stylischen Kamera passte. Detailverliebte Kameranutzer sollten also nach einer schickeren Variante Ausschau halten. Passende Kabel (Link) gibt es bereits für wenige Euro. Das zusätzlich benötigte Netzteil (Link) sollte 5 Volt und mindestens 5 Watt (1A) Ausgangsleistung liefern.

Panasonic KX-HNC800 aufstellen

Die Panasonic KX-HNC800 kann auf so gut wie jeder ebenen Fläche aufgestellt werden. Dank der massiven Gehäuseausführung und den kleinen Gummifüßen, stand die Kamera auch auf glatten Flächen stabil und sicher.

Panasonic KX-HNC800 Wandmontage

Die Wandmontage der KX-HNC800 Kamera erfolgt mithilfe von zwei kleinen Schrauben, in die der Standfuß eingehangen werden kann.

Die Panasonic Home Network App

Für die Bedienung der Kamera wird die Panasonic Home Network App benötigt. Bei der Installation fiel leider zunächst äußerst negativ auf, dass die App Zugriff auf nahezu alle Bereiche des Smartphones einfordert. Für eine Kamera mit dem Fokus auf Privatsphäre ein absolutes No-Go. Denn was nutzt eine Kamera ohne Cloudzwang und mit einer Kameraabdeckung, wenn der Nutzer stattdessen per Smartphone seine Privatsphäre offenlegt. Hier sollte Panasonic unbedingt noch einmal Hand anlegen und die Berechtigungen auf das wirklich Nötige reduzieren. Darüber hinaus sollte sich Panasonic die Zeit nehmen, um die Nutzungsbedingungen zu übersetzen. Diese gibt es bisher nur auf Englisch. Die Installation der App geht ansonsten problemlos vonstatten.

Panasonic KX-HNC800 einrichten

Die Einrichtung der Kamera per App ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Vor Beginn der Installation muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Smartphone mit dem gleichen WLAN verbunden ist, welches später auch von der Kamera genutzt werden soll. Denn der Einrichtungsassistent lässt, bedauerlicherweise, keine Wahl des WLAN-Netzes zu. Die folgende Galerie beschreibt die komplette Einrichtung.

Unzählige App-Optionen

Nach dem Anlernen der Kamera wirkt die App sehr übersichtlich und schlicht. In der rechten oberen Ecke der Hauptansicht können die App-Optionen aufgerufen werden. Hier können beispielsweise Panasonic-Geräte hinzugefügt oder entfernt werden und andere grundlegende Einstellungen vorgenommen werden. Auch die Bedienungsanleitung ist hier zu finden.

Panasonic KX-HNC800 Kameraeinstellungen

Aus unserer Sicht erstaunlich viele Möglichkeiten werden dem Nutzer geboten, wenn zuerst die Kamera in der App ausgewählt und danach in der rechten oberen Ecke deren Einstellungen geöffnet werden. Neben den von anderen Kameras bekannten Optionen, werden nämlich auch unzählige Profieinstellungen angeboten, welche wir bisher bei keiner anderen Überwachungskamera zu Gesicht bekamen. Besonders bei den gebotenen Bildeinstellungen zeigte sich, dass Panasonic kein unbeschriebenes Blatt im Foto-Video-Bereich ist. Richtig klasse fanden wir auch, dass die jeweiligen Optionen direkt innerhalb der App erklärt wurden. Wildes Herumprobieren zum Verstehen der jeweiligen Funktionen ist bei der Kamera also nicht nötig. Die unzähligen Möglichkeiten zeigen wir in den folgenden Galerien.

Panasonic KX-HNC800 Benachrichtigungen

Richtig begeistert waren wir von den zahlreichen Auswahlmöglichkeiten für die Benachrichtigungen. Hier konnte wirklich jedes erkannte Ereignis einzeln für eine Warnmeldung an- oder ausgeschaltet werden. Darüber hinaus können die Empfindlichkeit und auch die Grenzbereiche der der jeweiligen Sensoren frei gewählt werden. Anfangs etwas verwirrend war der Zustand, dass eine ausgelöste Benachrichtigung nicht zwingend die Aufnahme auslösen muss. Die Benachrichtigungen aufs Telefon arbeiten also unabhängig von denen im folgenden Abschnitt vorgestellten Aufnahmeauslösern. 

Panasonic KX-HNC800 Smarte Aufnahme

Auch die gebotenen Erkennungseinstellungen lassen dem Nutzer die freie Hand bei der Wahl des Aufnahmeauslösers. Hierfür muss zuerst der Bereich „Smart-Aufnahme“ in den Kameraoptionen gewählt und dann ein Szenario angelegt werden. Als Auslöser können ein Zeitplan, der Bewegungs-, Geräusch- oder auch der Temperatursensor gewählt werden. Wird einer dieser Punkte für ein Szenario gewählt, stellt einem die App weitere, noch feinere Einstellungen für das Szenario bereit. Es können dann zusätzlich die Aufnahmedauer, der Auslöseintervall und die zugehörige Kamera gewählt werden. Insgesamt können bis zu zehn Auslöse-Szenarien angelegt werden.

Panasonic KX-HNC800 Bildqualität

Neben der Anzahl an Einstellmöglichkeiten erstaunte uns auch die Bildqualität der Panasonic KX-HNC800. Denn das Videobild zeigte eine Detailtreue, welche wir bisher nicht von Überwachungskameras kannten. Sicherlich ist dies zum einen auf die gesteigerte Auflösung zurückzuführen, zum anderen scheint aber auch die verbaute Kameralinse und der Sensor von sehr guter Qualität zu sein. Bei Nachtsichtaufnahmen war der Bildbereich gleichmäßig ausgeleuchtet und Fragmente konnten wir in den Aufnahmen nicht entdecken. Erstaunlicherweise gab es bei der Bildübertragung nur einen minimalen Zeitversatz von ein bis zwei Sekunden. Ein erstaunlich guter Wert, denn mit anderen Kameras hatten wir, bei gleicher Internetgeschwindigkeit, teilweise bis zu 30 Sekunden Zeitversatz – und das bei geringer Videoauflösung und massiver Fragmentbildung.

Panasonic KX-HNC800 Stromverbrauch

Die Panasonic KX-HNC800 verbrauchte im Test rund 1,8 Watt im Bereitschaftsmodus. Bei aktivierter Bewegungserkennung stieg der Verbrauch auf bis zu 2,1 Watt an. Wurde die Aufnahme gestartet, lag der Energieverbrauch bei rund 2,2 Watt. Alles in allem ein gutes Ergebnis.
 

Panasonic KX-HNC800 Privatsphäre

Wie bereits zu Beginn beschrieben, verfügt die Panasonic KX-HNC800 über eine Schiebevorrichtung, mit der die Kameralinse bei Bedarf abgedeckt werden kann. Dies funktionierte im Test auch hervorragend. Da der Energieverbrauch auch bei geschlossener Klappe nie unter 1,75 Watt fiel, sollte bei ganz privaten Themen jedoch sicherheitshalber die Kamerastromversorgung gezogen werden. Denn auch bei verborgender Kameralinse, kann das Mikrofon theoretisch aktiv bleiben. Ein zusätzliches Privatsphäreplus ist die lokale Speicherung der Videos auf einer Micro-SD-XC-Karte (Link).  Im Gegensatz zu Kameralösungen wie beispielsweise der Netgear Arlo (Link), landen die aufgenommenen Videos also nicht in der Cloud. Dafür besteht aber die Gefahr, dass im Falle eines Einbruchs auch die Kamera mitsamt der Aufnahmen entwendet wird. Bei den Arlos wären, eine schnelle Internetverbindung vorausgesetzt, die Aufnahmen des Einbruchs bereits in der Cloud, bevor der Einbrecher die Kamera unschädlich macht. Die Panasonic KX-HNC800 sollte also optimalerweise in ausreichender Höhe montiert, oder unauffällig platziert werden. Auch die LED sollte im Optimalfall deaktiviert werden.
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Die Panasonic KX-HNC800 Überwachungskamera zeigte sich im Test von ihrer besten Seite. Die schlanke Kamera lieferte die beste Videoqualität von allen bisher von uns getesteten Überwachungskameras und darüber hinaus eine hervorragende Verarbeitungsqualität. Auch der Energieverbrauch der Kamera gefiel uns. Die App funktionierte tadellos, beanspruchte jedoch unzählige Zugriffsberechnungen, weshalb wir der Kamera leider keinen „Privacy-Award“ verleihen konnten. Es ärgerte uns sehr, dass eine augenscheinlich ausgereifte Kamera, mit zahlreichen privatsphärefreundlichen Funktionen, über eine App bedient werden muss, welche auf nahezu alle Bereiche des Smartphones zugreifen kann. Hier sollte Panasonic noch einmal Hand anlegen und die Zugriffsrechte immer erst dann abfragen, wenn diese wirklich benötigt werden. Sollte diese Einzelabfrage in Zukunft noch nachgepflegt werden, werden wir die KX-HNC800 Überwachungskamera nachträglich mit dem besagten Award auszeichnen. Durch die hervorragende Kameraverarbeitung und die gut funktionierende App, gibt es aber bereits nun unseren Quality-Award. Herzlichen Glückwunsch!
 
 
Letzte Änderung am Mittwoch, 03 Januar 2018 14:18
Fabian Richter

Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...

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