Mittwoch, 20 Juni 2018 09:55

Ratgeber: Nuki Smart Lock Einbau und Inbetriebnahme

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Ratgeber: Nuki Smart Lock Einbau und Inbetriebnahme © Smarthelpers
In diesem Ratgeber erklären wir den Einbau und die Inbetriebnahme des Nuki Smart Locks in Verbindung mit der Nuki Bridge, welche den Nuki-Türschlossantrieb mit dem Internet verbindet. Darüber hinaus geben wir praktische Tipps und klären, ob der österreichische Türschlossantrieb für alle Türen geeignet ist.
 

Nuki Smart Lock Lieferumfang

Das Nuki Smart Lock wird zusammen mit zwei Montageplatten, einer Installationsanleitung und den vier benötigten AA-Batterien ausgeliefert. Darüber hinaus liegt auch der für die Montage benötigte Imbusschlüssel bei. Beim Auspacken fiel uns auf, dass die Umverpackung zwar überdurchschnittlich hochwertig und stabil, die inneren Einlagen jedoch zu dünn ausgelegt und daher durch den Transport stark beschädigt waren. Hier sollte noch einmal nachgebessert werden.

Nuki Bridge Lieferumfang

Nuki Smart Lock Türmontage

Das Nuki Smart Lock kann wahlweise mit Hilfe von Madenschrauben am überstehenden Schließzylinder oder, bei bündig abschließenden Zylindern, per Verklebung befestigt werden. Wir verwendeten im Test die Klemm-Variante, welche den Antrieb, während 6-monatigen Testphase, zuverlässig festhielt. Hierfür setzten wir die A-Halteplatte zuerst auf den rund 6mm überstehenden Schließzylinder auf und zogen dann die drei rundherum angeordneten Madenschrauben mit Hilfe des beiliegenden Imbusschlüssels fest. Danach steckten wir den Schlüssel ins Schloss und setzen die Antriebseinheit auf, bis diese einrastete.

Nuki Smart Lock Dornmaß beachten

Im Test stellte sich heraus, dass das Nuki Smart Lock nicht bei allen nach außen öffnenden Türen genutzt werden kann. Denn liegt das Dornmaß der nach außen öffnenden Tür bei <= 55mm, stößt der Türschlossantrieb beim Öffnen der Tür am Türrahmen an. Dies sollte unbedingt vor der Montage geprüft werden – besonders dann, wenn die zu klebende Montageplatte "B" zum Einsatz kommt.

Nuki Smart Lock Batterien einsetzen

Das Einsetzen der Batterien ist beim Nuki Smart Lock auch im eingebauten Zustand problemlos möglich. Hierfür muss der Batteriehalter entriegelt und herausgezogen werden. Im Anschluss müssen die Batterien richtig gepolt eingesetzt und der Batteriehalter bis zum Anschlag ins Gerät eingeschoben werden.

Nuki Smart Lock entriegeln

Nuki Smart Lock einrichten

Die Einrichtung des Nuki Türschlossantriebs wird unkompliziert über die Nuki-Smart-Lock-App erledigt, welche für Android und iOS zur Verfügung steht. Die App führt den Nutzer Schritt für Schritt durch den Anlernprozess und erklärt am Ende die grundsätzliche Bedienung.

Nuki Bridge einrichten

Auch die Nuki Brigde wird per Nuki-Smart-Lock-App eingerichtet. Hierfür muss einzig die Bridge in die Steckdose gesteckt, die Option „Bridge verwalten“ in den Einstellungen gewählt und im Anschluss den Anweisungen gefolgt werden.

Nuki Smart Lock Schließmodis

Die Nuki App bietet neben dem einfachen Auf- und Zuschließen auch die „Tür öffnen-“ und die „Lock`n`Go- Funktion“ an. Wird „Tür öffnen“ gewählt, schließt der Antrieb die Tür auf und entriegelt diese zusätzlich. Dies ist besonders praktisch bei Haustüren, bei denen im Außenbereich kein Türgriff bereitsteht. Die „Lock`n`Go-Funktion“ fügt der „Tür öffnen- Funktion“ das automatische Wiederverschließen nach dem Eintreten hinzu. Die Tür wird also automatisch aufgeschlossen wie auch entriegelt und im Nachhinein wieder automatisch verschlossen. Die Zeit welche man zum Eintreten hat, kann hierbei in den Einstellungen zwischen 5 und 20 Sekunden eingestellt werden. All die Modis funktionierten während der Testzeit einwandfrei.

Nuki Smart Lock Auto Lock

Neben den oben vorgestellten Schließmodis kann über die Einstellungen auch die „Auto Lock – Funktion“ aktiviert werden. Diese verschließt die Tür automatisch nach einem vorher eingestellten Wunschzeitraum zwischen 0,5- und 30 Minuten.

Nuki Smart Lock Auto Unlock

Nuki bietet seinen Nutzern auch eine Auto-Unlock-Funktion, welche die Tür automatisch entriegelt, sobald man sich in unmittelbarer Nähe zum Nuki-Türschlossantriebs befindet und vorab außerhalb der Bluetooth-Funkreichweite war. Im Test funktionierte diese Funktion grundsätzlich gut. Aus Sicherheitsgründen würden wir aber von deren Aktivierung abraten, da das Smartphone, mit aktivierter Auto-Unlock-Funktion, zu einem vollwertigen Schlüssel mutiert. Jeder der das Smartphone an sich bringt kann damit also, ohne das Smartphone vorher entsperren zu müssen, die Haustür entriegeln.
 
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Nuki Smart Lock optimieren

Über die „Smart Lock optimieren“ – Option werden die zur Verfügung stehenden Einstellungen Schritt für Schritt abgefragt, sodass der Nutzer seine Lieblingseinstellungen ohne großen Aufwand wählen kann.

Nuki Smart Lock Protokoll

Nuki bietet seinen Nutzern auch die Möglichkeit, die täglichen Schließvorgänge zu protokolieren. Wird diese Option aktiviert, werden alle Aktivitäten übersichtlich angeordnet in der App aufgeführt.

Nuki Smart Lock manuelle Bedienung

Das Nuki Smart Lock kann auch direkt am Gerät, durch einen Druck auf die Mitte des Kreises, bedient werden. Der Tastendruck bewirkt dann entweder das auf- oder zugeschlossen wird. Der Druckpunkt der Taste konnte im Test leider nicht überzeugen. Denn anscheinend besteht zwischen dem verbauten Taster und der darüber liegenden Kunststofftaste ein leichter Abstand, wodurch beim Drücken das Gefühl vermittelt wurde, dass die Taste nicht reagiert. In Wirklichkeit muss die Taste jedoch ein gutes Stück weiter gedrückt werden, bevor der tatsächliche Tastendruck erfolgt. Hier sollte noch einmal nachgebessert werden. Sollte die Nuki-Einheit einmal defekt oder stromlos sein, kann die Tür auch durch Drehen des silbernen Außenringes ver- und entriegelt werden. Diese klappte im Test problemlos.

Nuki Personen einladen

Das Nuki Smart Lock kann auch problemlos durch Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte benutzt werden. Hierfür muss der Nuki-Besitzer zuerst einen Code anlegen und danach einen neuen Benutzer anlegen. Im Anschluss können noch die Nutzungsrechte und gegebenenfalls auch die Nutzungszeit eingerichtet werden. Ist alles fertig eingestellt, wird von der App ein Code erzeugt, welcher auf den typischen Wegen geteilt werden kann. Dies funktionierte im Test schnell, unkompliziert und zuverlässig. Das teilen von Zutrittsberechtigungen bzw. das Anlegen von Zutrittsberechtigen sollte aber mit Bedacht und Vorsicht behandelt werden. Denn die wenigen Klicks in der App haben den gleichen Effekt, wie das Nachmachen und Weitergeben eines Haustürschlüssels. Wird also das Löschen einer Freigabe vergessen, sind unangenehme Folgen denkbar.
 

Nuki Energieverbrauch

Der Energieverbrauch der Nuki-Brigde lag im Test bei guten 0,5 Watt. Auch das Nuki Smart Lock funktionierte, nach sechs Monaten und bei gelegentlicher Betätigung, noch problemlos mit den ersten Batterien. Wird der Antrieb jedoch sehr häufig benutzt, verkürzt sich natürlich auch die Batterielebensdauer. Laut Nuki sollen aber Eneloop PRO-Akkus (Link) sehr gut mit dem Türschlossantrieb funktionieren – aus unserer Sicht eine lohnende Investition. Wünschenswert wäre es, wenn die verbleibende Kapazität der Energiespender auch per App angezeigt würde – diese Anzeige fehlt nämlich derzeit noch.
 

Nuki Bridge Reichweite

Im Test fiel auf, dass die Funkreichweite der Brigde stark von dessen Positionierung abhing. Zeigte der Knopf der Bridge in die Richtung des Smart Locks, gab es, bei rund 2,5m Entfernung, keine Empfangsprobleme. Wurde das Smart Lock jedoch hinter der Steckdose, in einem anderen Raum platziert, kam selbst bei sehr geringem Abstand keine Verbindung zustande. Hier haben vergleichbare Türschließanlagen mit 886 MHz-Funkfrequenz klar die Nase vorn. Nuki-Nutzer benötigen also eine Steckdose in unmittelbarer Nähe zu Tür, welche sich optimalerweise gegenüber der zu verschließenden Tür befindet.
 

Nuki Bridge Verbindungsprobleme lösen

Während des Testzeitraums funktionierte die Bridge stets zuverlässig, solange sie sich in Funkreichweite befand. Einmal war es uns jedoch nicht möglich, per Internet auf das Smart Lock zuzugreifen. Nach einiger Tüftelei fanden wir die Option „Verbindungsversuch starten“ unter dem Menüpunkt „Verbindungsstatus“. Sobald gedrückt, wurde die Verbindung wieder synchronisiert und alles funktionierte wieder einwandfrei.

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Das Nuki Smart Lock (Link), in Verbindung mit der Nuki Bridge (Link), funktionierte im Test nahezu reibungslos, solange die Bluetooth-Funkreichweite eingehalten wurde.  Das Öffnen und Schließen klappte sowohl per App, als auch direkt am Gerät zuverlässig und meist auch zügig. Für den täglichen Gebrauch würden wir Nuki-Nutzern jedoch die zusätzliche Anschaffung der Nuki Fernbedienung (Link) empfehlen – denn der Druck auf den Fernbedienungsknopf geht allemal schneller, als die Bedienung per App. Vom Einsatz der automatischen Unlock-Funktion würden wir aber aus Sicherheitsgründen abraten, da hierdurch das Smartphone automatisch das Haus- bzw. die Wohnungstür entriegeln kann, sobald sich dieses in der Nähe aufhält. Nutzer des Nuki-Systems sollten zudem besonderen Wert auf die Absicherung ihres Smartphones legen, da dieses, zusammen mit dem Nuki-Smart-Lock, zum Türschlüssel mutiert. Insgesamt sollte allen Nutzern außerdem klar sein, dass die Anbindung eines Türschlossantriebs an das Internet ein gewisses Risiko mitbringt. Während unseres 6-monatigen Tests fielen uns aber keine außerplanmäßigen Aktivitäten auf und auch das Teilen der Schließberechtigungen klappte gut.
Letzte Änderung am Dienstag, 28 Mai 2019 10:27
Fabian Richter

Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...

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