Montag, 04 Dezember 2017 10:38

Smarter iKettle 3 Wasserkocher im Praxistest

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Smarter iKettle 3 Wasserkocher im Praxistest © Smarthelpers
In diesem Ratgeber schauen wir uns den iKettle 3 Wasserkocher von Smarter ganz genau an und klären, welche Vorteile ein per App regelbarer Wassererwärmer zu bieten hat. Darüber hinaus stellen wir das Gerät und die wichtigsten App-Funktionen genau vor.
 

iKettle 3 Lieferumfang

iKettle 3 Gerätedetails

Der iKettle 3 umfasst, wie so gut wie jeder andere Wasserkocher auch, einen Sockel und die eigentliche Kocheinheit. Diese besteht komplett aus Edelstahl und ist erstaunlich gut verarbeitet. Dank der großzügigen Edelstahl-Gehäusewandstärke fühlt sich das Gerät sehr wertig an und die Geräuschentwicklung beim Erhitzen hält sich in Grenzen. Sehr gut gefiel uns auch der Edelstahl-Wasserfilter, mit dem problemlos Kalk aus der Kaffee- oder Teetasse ferngehalten wurde. Gut gelungen ist auch der Deckel, welcher beim Ausgießen zuverlässig heißen Dampf von der Hand abhält – leider keine Selbstverständlichkeit bei Wasserkochern. Auf der Unterseite des Standfußes findet sich, neben einer Status-LED für den Verbindungszustand, auch eine kleine Waage, mit der später der Wasserstand bestimmt wird. Darüber hinaus findet sich dort auch eine Fotozelle, über die die WLAN-Verbindungsdaten, per Morsecode, vom Handydisplay empfangen werden. Direkt auf der Vorderseite des Standfußes befindet sich der Taster, über den der Wasserkocher auch ohne App gestartet werden kann. Der Wasserkocher lässt sich also auch ohne App, mit den vorab gewählten Lieblingseinstellungen nutzen. 

Die Smarter 3.0 App

Wie bereits erwähnt, wird für den grundsätzlichen Betrieb des iKettle 3 keine App benötigt. Wird die Gerätetaste am Sockel betätigt, erwärmt der Wasserkocher das Wasser auf rund 100°. Um jedoch alle Funktionen des schlanken Kochers nutzen zu können, muss die zugehörige App für iOS oder Android zum Einsatz kommen. Leider verweist die Kurzanleitung auf die mittlerweile veraltete iKettle-App, mit der sich der iKettle 3-Wasserkocher nicht anlernen lässt.  Der Hinweis aus der Anleitung sollte also besser ignoriert und gleich die richtige Smarter 3.0 – App installiert werden. Wir nutzten die Smarter-App auf einem Sony Xperia XA (Link) unter Android 7.0. Die besagte App ist chic aufgebaut, momentan aber nur auf Englisch verfügbar. Zur Markteinführung der FridgeCam soll sich dies jedoch ändern und passende Übersetzungen bereitgestellt werden.

iKettle 3 Inbetriebnahme

Nach dem ersten Start der App muss, falls nicht bereits vorhanden, ein Account angelegt werden. Persönliche Daten werden dabei nicht abgerufen. Ist dies erledigt, muss ein Raum (Network genannt) angelegt und im Anschluss „Add product“ ausgewählt werden. Nun den Smarter iKettle wählen und benennen. Jetzt muss noch das Wlan gewählt und die zugehörigen Zugangsdaten eingetragen werden. Nun den App-Anweisungen folgen und das Smartphone direkt auf den gezeigten Bereich auflegen. Nach knapp 3 Sekunden beginnt das Handydisplay zu blinken, wodurch der Zugangsdaten per Morsecode übertragen werden. Hat alles geklappt, ist die Einrichtung bereits abgeschlossen.

Smarter-App-Grundeinstellungen

Die grundlegenden App-Einstellungen beschreiben wir in der folgenden Galerie.

iKettle 3 Wasserstandserkennung

Der iKettle3 verfügt über eine eingebaute Wasserstandsanzeige, welche im Test gut funktionierte, wenn sich der Handgriff links oder rechts vom Taster befand. War der Handgriff nach hinten ausgerichtet, wurde bis zu eine Tasse Wasserinhalt zu viel angezeigt. Dies liegt daran, da die eingebaute Waage, welche die Füllstandsanzeige überhaupt erst ermöglicht, auf der Rückseite des Sockels montiert ist. Wandert der Handgriff nach hinten, erhöht das Griffgewicht bzw. das Kippmoment die Wasserstandsanzeige, wie bereits erwähnt, um bis zu eine Tasse. Wird die richtige Handgriffposition eingehalten, ist die Wasseranzeige recht genau und nützlich.

iKettle 3 Temperaturwahl

Die freie Temperaturwahl stellte sich als eine wirklich tolle Sache heraus. Denn sind die optimalen Zubereitungstemperaturen für die verschiedenen Heißgetränke erst einmal ermittelt, schmecken diese besser, sind schneller trinkbar und es wird wertvolle Energie bei der Zubereitung eingespart. Im Test lag die gemessene Temperaturabweichung, je nach Wasserstand, zwischen +0,8°C und +2,5°C.

Wunschtemperatur per Taste

Die iKettle-Wunschtemperatur per Tastendruck kann bequem über die App eingestellt werden. Es kann also gewählt werden, wie warm das Wasser werden soll, sobald die Taste am Gerät gedrückt wird. Darüber hinaus kann gewählt werden, wie lange das Wasser warmgehalten werden soll. Auch die im nächsten Abschnitt beschriebene Abkochfunktion kann so gestartet werden. Eine wirklich tolle Sache.

iKettle 3 Abkochfunktion 

Bei der äußerst praktischen Abkochfunktion wird das Wasser zuerst gekocht, dann abgekühlt und auf Wunschtemperatur gehalten. Dies ist eine geradezu göttliche Funktion für die Zubereitung von Babynahrung, was mit normalen Wasserkochern zu einer mehrmals täglich wiederkehrenden Geduldsprobe ausarten kann. Auch in Büros kann das Wasser mit dieser Funktion stets warmgehalten werden, ohne dass eine zu hohe Keimkonzentration im Wasser befürchtet werden muss.

iKettle 3 Statusmeldungen

Auch die Statusmeldung per Smartphone gefiel uns gut. Nicht selten wird Wasser gekocht, dann vergessen und durch das spätere erneute Erwärmen wertvolle Energie verschwendet. Beim iKettle 3 macht sich die Smarter-App bemerkbar, sobald zum Beispiel die Wunschtemperatur erreicht wurde. Dies klappte im Test hervorragend und zuverlässig.

iKettle 3 Heizleistung

Auf der Smarter-Webseite (Link) und bei Amazon (Link) wird die Heizleistung mit gewaltigen 3000 Watt angegeben. Direkt am Geräteboden ist allerdings die deutlich realistischere Geräteleistung zu finden, welche zwischen 2100 und 2400 Watt liegen soll. Wir ermittelten eine Leistungsaufnahme von maximal 2090 Watt.
 

Energie sparen mit dem iKettle 3 

Die Aufheizzeit für einen vollen, mit 1,8l Wasser gefüllten iKettle 3 auf knapp 100°C, lag bei 5 Minuten und 52 Sekunden, bei einer Anfangswassertemperatur von 17,8°C. Das Energieeinsparpotential zeigte sich, als wir erneut 1,8l Wasser von 17,8°C auf lediglich 80°C erhitzen. Diese Temperatur ist für viele Teesorten und für löslichen Kaffee optimal. Hierfür wurden lediglich 4 Minuten und 23 Sekunden benötigt, was einer Einsparung von 25 Prozent entspricht. Werden also pro Tag 1,8l Wasser nur noch auf 80°C anstatt auf 100°C Erhitzt, können pro Jahr bereits rund 17,25 KWh eingespart werden. Würden also nur die Hälfte der rund 41 Millionen deutschen Haushalte ihr Wasser bedarfsgerecht erhitzen, könnten bereits rund 354 Gigawatt pro Jahr eingespart werden.
 

iKettle 3 Standby Energieverbrauch

Trotz des eingebauten WLAN-Moduls lag der Energieverbrauch im Standby bei sparsamen 0,7 Watt.
 

iKettle 3 Probleme

Das iKettle-System der dritten Generation funktionierte zwar größtenteils wie geschmiert, einige kleinere App-Fehler konnten wir allerdings auch ausfindig machen. Wurde zum Beispiel im "Wake up mode" ein neuer Termin angelegt, erschien dieser, statt einmal, unzählige Male in der Terminübersicht. Beim Löschen der ungewollt zu viel eingefügten Termine blieb die App oftmals hängen. Wurde der Termin am Wasserkocher ausgelöst, erhitzte sich zwar das Wasser, es gab aber keinen Alarm am Telefon. Laut Smarter sind die Probleme bekannt und sollen in naher Zukunft beseitigt werden.
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Zugegeben, anfangs waren wir etwas skeptisch, welche Vorteile uns ein vernetzter Wasserkocher bieten soll. Doch der iKettle 3 -Wasserkocher (Link) konnte uns im Test vollends überzeugen. Die Verarbeitung war tadellos, die gebotenen Funktionen wirklich praktisch und die Bedienung klappte sowohl per App also auch direkt am Gerät wunderbar. Auch der fast vollständige Verzicht auf Kunststoff innerhalb des Edelstahl-Wasserkessels gefiel uns. Umso mehr ärgerte uns daher die fehlende Übersetzung der App, die unnötig verwirrende Kurzanleitung und die schlecht übersetzte Anleitung.  Nutzern mit grundlegenden Englischkenntnissen können wir den Wasserkocher aber bereits jetzt wärmstens empfehlen. Allen anderen wünschen wir, dass Smarter Wort hält, und mit der Einführung der FridgeCam auch eine auf Deutsch übersetzte, fehlerfreie App anbieten wird. Denn der Wasserkocher ist, aus unserer Sicht, eine wirklich lohnende, da wertige Anschaffung.
Letzte Änderung am Freitag, 08 Dezember 2017 08:45
Fabian Richter

Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...

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