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Sonntag, 28 Dezember 2014 10:35

QIVICON: Das EnBW-Starterpaket-Plus im Praxistest

Die Anzahl der Smart Home-Systeme nimmt zwar stetig zu, so richtig einig sind sich die Hersteller bei der Umsetzung ihrer Ideen jedoch noch nicht. Für den Anwender bedeutet dies in den meisten Fällen, erst einmal an das gewählte System gebunden zu sein, oder alles von Neuem auszubauen. Denn bringt ein anderer Hersteller einen tollen neuen Aktor oder Sensor auf den Markt, kann dieser nicht, oder nur als Insellösung genutzt werden. Mit der QIVICON-Plattform möchte die Deutsche Telekom die verschiedenen Systeme der Smart Home-Hersteller miteinander verbinden. Hierfür bringt die QIVICON-Basis eine Vielzahl an USB-Anschlüssen mit, über die bei Bedarf ein Stick mit dem jeweils benötigten Übertragungsstandard nachgerüstet werden kann.
 
Wie auch bei der HomeMatic-Themenreihe, werden wir zukünftig die Produkte der verschiedenen Anbieter, welche vom QIVICON-System unterstützt werden, nach und nach genauer betrachten und die Inbetriebnahme leicht verständlich erläutern. Beginnen wollen wir mit dem EnBW-Starterpaket-Plus, welches neben zwei Heizkörperthermostaten auch einen Luftfeuchte-Temperatursensor, einen Schalt-Zwischenstecker, einen 2-fach-Wandtaster und einen Zwischenstecker mit Dimmfunktion mitbringt. Eine QIVICON-Home-Base ist natürlich auch im Paket inbegriffen. Die mitgelieferten, für ein Jahr kostenlos nutzbaren ENBW-Apps, sollen die Beleuchtungs- und Heizungssteuerung zu einem Kinderspiel machen.
 
Tipp: Wir nutzen ein eigenes, innovatives Artikelkonzept. Damit Ihnen nichts entgeht, haben wir einen kleinen Artikelwegweiser für Sie verfasst. Viel Spaß beim Lesen!
 

Lieferumfang und Gerätedetails

Wie bereits erwähnt, bringt das Starterpaket-Plus bereits einige Sensoren und Aktoren mit. EnBW setzt hierbei komplett auf HomeMatic Komponenten, welche von der QIVICON-Basis bereits ab Werk unterstützt werden.
 

QIVICON Home Base

Die QIVICON Home Base bildet das Bindeglied zwischen den Smart Home-Komponenten und dem Internet. Hierfür verfügt die Zentrale bereits ab Werk über einen 100mbit schnellen Netzwerkzugang und über eine HomeMatic 868 MHz Schnittstelle. Vier, unter einer Abdeckung verborgene USB-Anschlüsse, sollen in Zukunft eine einfache Erweiterung möglich machen. Denkbare Erweiterungen sind „Funkstandards“ wie KNX, Zigbee, Z-Wave oder EnOcean. Derzeit ist jedoch ausschließlich ein ZigBee® - USB-Modul verfügbar. Ein weiterer USB-Anschluss findet sich leicht zugänglich neben dem LAN-Port.
 
Als Stromversorger kommt ein externes Netzteil mit einer Maximalleistung von 30W zum Einsatz. Die Betriebsspannung beträgt 12V.  Im Betrieb lieferte das Netzteil durchschnittlich 3 Watt und blieb dabei angenehm kühl. Um die laufenden Energiekosten muss sich also nicht gesorgt werden. Als praktische Zugabe wird eine Halterung zur Wandmontage mitgeliefert, welche gleichzeitig auch als Standfuß genutzt werden kann.
 

Wandhalterung montieren:

Standfuß montieren:

Funk-Zwischenstecker-Dimmaktor 1-fach Phasenabschnitt

Dieses Dimmermodell dimmt per Phasenabschnitt. Diese Art des Dimmens eignet sich vor allem für kapazitive und ohmsche Lasten – also beispielsweise für Glühlampen oder Leuchtstofflampen mit kapazitivem Vorschaltgerät. Die maximale Anschlussleistung liegt bei 300VA. Auf der Vorderseite befindet sich ein kleiner Taster, welcher zuerst fürs Anlernen und danach zum Ein- und Ausschalten genutzt werden kann. Auch das Ändern der Lampenhelligkeit kann darüber realisiert werden.

Funk-Zwischenstecker-Schaltaktor 1-fach

Für einfaches Ein- und Ausschalten bietet sich dieser Zwischenstecker an. Äußerlich ist dieser nicht vom eben vorgestellten Dimmer- Zwischenstecker zu unterscheiden. Auch der Schaltaktor besitzt eine Taste direkt an der Gerätevorderseite, welcher zum Schalten und zum Anlernen genutzt werden kann.
Dank der hohen Schaltleistung von 16A – 3680W (ohmsche Last) kann der Schaltaktor auch zum Schalten von stromhungrigen Geräten wie Kaffeemaschinen, Bügeleisen oder auch elektrischen Heizungen genutzt werden. Fertig gekochter Kaffee nach dem Aufstehen ist damit genauso denkbar, wie eine zentrale Steuerung der vorhandenen Elektroheizung oder die Bügeleisenabschaltung vom Flughafen aus.

Funk-Wandtaster-2-fach

Damit die an die Zwischenstecker angeschlossenen Geräte auch aus der Ferne geschaltet werden können, wird ein 2-fach Wandtaster im Set mitgeliefert. Dieser Wandtaster besitzt zwei integrierte Taster, welche jeweils zwischen einem langen und einem kurzen Tastendruck unterscheiden können. Somit ist es möglich, über einen Wandtaster vier verschiedene Befehle auszugeben. Der Wandtaster kann wahlweise an die Wand geschraubt oder geklebt werden. Außerdem ist es möglich, diesen an bereits bestehenden Hohlwanddosen zu befestigen. Die Stromversorgung wird über zwei AAA-Batterien bewerkstelligt. Diese sollen den Taster für bis zu 10 Jahre mit Energie versorgen können.

Funk-Temperatursensor

Beim Funk-Temperatursensor setzt EnBW auf den displaylosen HomeMatic Kandidaten (HM_WDS40-TH-I-2). Technisch gesehen eine gute Wahl – allerdings wäre aus unserer Sicht das technisch ebenso gute, aber durch sein Display und die integrierte Steuereinheit deutlich praktischere Wandthermostat (HM-TC-IT-WM-W-EU) eine bessere Wahl gewesen. Grund zur Trauer gibt es aber nicht. Der mitgelieferte Temperatur- und Luftfeuchtesensor arbeitet sehr zuverlässig und liefert dazu noch genaue Messwerte ab. Aufgrund der fehlenden Bedienoberfläche eignet sich dieser Sensor aber hauptsächlich zur Luftüberwachung im Bad oder auch in der Küche. Sobald es etwas schicker und komfortabler sein soll, würden wir, wie bereits erwähnt, die zusätzlichen 34 Euro investieren und dass oben genannte Wandthermostat dazukaufen. Für den mitgelieferten Sensor gibt es garantiert irgendwo eine passende Aufgabe. Die Stromversorgung wird über zwei AA-Batterien bewerkstelligt. Diese sollen den Sensor für bis zu 3 Jahre mit Energie versorgen können.

Funk Heizkörperthermostate

Im EnBW-Starterpakt-Plus sind außerdem zwei HomeMatic Heizkörperthermostate enthalten. Die daran bereits vormontierte Standardverschraubung passt direkt an die weitverbreiteten Ventile mit Heimeier-Anschluss. Für Ventile von Danfoss, Oventrop und Co. liegen verschiedene Anschlussadapter dem Lieferumfang bei. Die beiliegende Bedienungsanleitung erläutert ganz vorbildlich, welcher Adapter für welchen Anschluss geeignet ist. Die Stromversorgung übernehmen zwei AA-Batterien , welche rund 1,5 Jahre halten sollen. Die Demontage des alten Heizkörperthermostates ist, bei Zuhilfenahme von passendem Werkzeug, in wenigen Minuten erledigt. An dieser Stelle sollte aber gerade in Mietwohnungen daran gedacht werden, dass die alten Thermostate beim Auszug aus der Wohnung wieder montiert werden müssen. Der einfache Griff zur Rohrzange ist dann nicht die beste Lösung, da diese unter Garantie die Oberfläche der Thermostate beschädigen wird. Besser ist es dann, zu einer sogenannten „Armaturenzange“ zu greifen. Ist eine solche Zange nicht vorhanden oder die Anschaffung zu teuer, kann ein um die Verschraubung gelegtes Stoffstück vor tiefen Kratzern schützen. Bei einigen Ventilvarianten ist der Einsatz einer Zange gar nicht nötig. Hier reicht der Griff zum Schraubendreher, um die Halterung zu lockern. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte hierfür unbedingt die richtige Schraubendrehergröße und Passform genutzt werden. Sobald das alte Thermostat entfernt wurde, muss kein schweres Werkzeug mehr zum Einsatz kommen. Wird kein Adapter benötigt, kann der neue HomeMatic-Thermostat einfach aufgesteckt und durch Aufdrehen der Überwurfmutter befestigt werden. Dabei reicht es, die Metallverschraubung mit der Hand anzuziehen. Kommt ein Adapter zum Einsatz, sollte auch mit dem Schraubendreher nicht zu viel Kraft investiert werden. Der Kunststoff wird es ihnen danken.
 
Das Regelverhalten der Heizkörperthermostate konnte im Praxiseinsatz überzeugen. Im Gegensatz zu den normalerweise zum Einsatz kommenden klassischen Thermostaten, war das geänderte Regelverhalten deutlich spürbar. Diese etwas älteren Kandidaten reagierten merklich träger auf Temperaturveränderungen und sorgten nicht selten dafür, dass die Raumlufttemperatur auf Thermostatstufe 3, nicht 20, sondern 23 Grad betrug. Gemessen wurde in der Raummitte mithilfe des Voltcraft Hygrocube 55. Auch wenn drei Kelvin Temperaturabweichung auf den ersten Blick nicht viel erscheinen mag, kann ein Raumtemperaturplus von 3 Grad die Heizkosten um bis zu 24% erhöhen. Dazu kommt, dass sich die Raumlufttemperatur ständig änderte. Auch dies kann die Kosten nach oben treiben. 
 
Die Kombination aus EnBW-App, den HomeMatic Thermostaten und dem zusätzlichen Temperatur-/Feuchtesensor funktionierte hier eindeutig zuverlässiger. Im mehrtägigen Test zeigte sich, dass die Raumtemperaturabweichung in der Raummitte nur maximal 0.7 Kelvin betrug. Insgesamt war spürbar, dass die Temperatur nur sehr geringfügig schwankte. Dies war Anfangs auch ohne den Einsatz eines Thermometers spürbar und etwas gewöhnungsbedürftig. Denn die sonst gewohnten, immer wieder spürbaren Wärmeschübe des Heizkörpers, welche wir von klassischen Thermostaten kannten, traten nicht mehr auf. Das Regelverhalten der HomeMatic Thermostate zeigte sich hier deutlich feinfühliger. In sehr stillen Räumen konnte man dies durch den ab und zu arbeitenden Servomotor sogar mitverfolgen. Dieser arbeitete von Zeit zu Zeit für wenige Sekunden, um das Ventil etwas weiter zu öffnen oder zu schließen.
 

Einrichtung des QIVICON-Onlinezugangs

Ist die Hardware montiert, muss die QIVICON-Schaltzentrale eingerichtet werden. Hierfür muss zuerst ein Benutzerkonto auf www.qivicon.de angelegt werden. Ist dies geschehen, kann im direkten Anschluss daran die Seriennummer und das Passwort der Home Base eingegeben und damit die Verbindung zur Basis aufgebaut werden. Hierfür muss die Basis mit dem Internet verbunden und eingeschaltet sein. Die benötigten Zugangsdaten sind auf der Rückseite der HomeBase zu finden.

Installieren der EnBW-Apps

Sobald die Basiseinrichtung abgeschlossen ist, können die EnBW-Apps installiert werden. Auch dies geschieht über die QIVICON-Webseite.

Erstanmeldung an der Home-Base

Sind die Apps installiert, ist die Basis einsatzbereit. Im Gegensatz zur HomeMatic-Basis wird die QIVICON-Zentrale über das Internet administriert. Hierfür wird die QIVICON-Webseite besucht und oben rechts auf Login geklickt. Dies funktioniert sowohl über den PC, das Tablet oder auch über das Smartphone. Nach der Erstanmeldung wird man sofort von einem interaktiven „Trainer“ begrüßt, der die Oberfläche Schritt für Schritt erklärt.

Der QIVICON-Offline-Notfall-Modus

Einen reinen Offlinezugang sucht man bei der QIVICON-Homebase leider vergebens. Zwar gibt es die Möglichkeit, direkt über die LAN-Verbindung auf die Basis zuzugreifen, eine Verbindung zum Internet ist aber dennoch Pflicht, da ansonsten keine Anmeldung möglich ist. Stattdessen gibt uns die Box an dieser Stelle die Möglichkeit, mithilfe des auf der Basis aufgedruckten Kennworts, auf eine Art Notmodus zuzugreifen. In diesem können Netzwerkeinstellungen angepasst, Sicherungen erstellt oder eingespielt und die Basis auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden.

QIVICON per LAN nutzen

Wie bereits erwähnt, benötigt die QIVICON-Zentrale eine dauerhafte Verbindung zum Internet, damit eine Anmeldung möglich ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Zugang immer über die QIVICON-Webseite erfolgen muss. Es reicht die Eingabe der Home-Base-IP-Adresse in der Browserzeile und schon können Sie sich anmelden. Ist die Adresse nicht bekannt, hilft ein kleiner Abstecher in den Windows-Arbeitsplatz. Dort findet sich die HomeBase im Netzwerkbereich und kann per Klick direkt erreicht werden. 
Bildtext: Da diese Intranetverbindung nicht verschlüsselt ist, weist der Browser vorher auf das bestehende Risiko hin.

QIVICON HomeBase Firmware Update

Softwareaktualisierungen besorgt sich die Home Base automatisch aus dem Internet. Man sollte also keinen Schreck bekommen, wenn beim Anmelden an die Basis mal eine Aktualisierungsmeldung auftaucht. Auf keinen Fall sollte dann das Update durch das Trennen der Stromversorgung unterbrochen werden.

HomeMatic-Komponenten hinzufügen

Das Anlernen von neuen Komponenten ist beim QIVICON-System sehr schön gelöst. Per Klick auf das Feld „Gerät hinzufügen“ wird eine Übersicht der für das System verfügbaren Komponenten angezeigt. Nun muss das Gerät aus der List ausgewählt werden, welches angelernt werden soll. Ist dies getan, wird man Schritt für Schritt durch den Anlernvorgang geleitet. Auch die eine oder andere nützliche Zusatzinformation wird dem User beim Anlernen vermittelt. Wirklich vorbildlich.
 

HomeMatic Funk-Zwischenstecker-Dimmaktor anlernen

HomeMatic Funk-Zwischenstecker-Schaltaktor anlernen 

HomeMatic Funk-Wandtaster-2-fach anlernen

HomeMatic Funk-Temperatursensor anlernen

HomeMatic Funk Heizkörperthermostate anlernen

EnBW-App Einrichtung

Das EnBW-Paket unterscheidet sich von anderen QIVICON-Pakten durch die mitgelieferten EnBW-Apps. Diese werden von EnBW entwickelt und vertrieben. Ist bereits eine QIVICON-Anlage vorhanden, können die Apps auch einzeln bei EnBW erworben werben. Pro Jahr werden dann rund 50 Euro für beide Lizenzen fällig.

Der EnBW-GeräteManager

Über den EnBW-GeräteManager können die bereits angelernten Zwischenstecker komfortabel verwaltet werden.  Die aufgeräumte Oberfläche überzeugte uns – mit wenigen Klicks konnten die Aufgaben vergeben und die Einrichtung abgeschlossen werden. Über sogenannte Szenen wird den Komponenten beigebracht, welche Rolle(n) sie im Smart Home übernehmen sollen. Dies funktioniert tadellos und geht wirklich kinderleicht von der Hand. An dieser Stelle wird jedoch die Zielgruppe des Systems ganz besonders deutlich. Denn während einem die HomeMatic-Basis die totale Freiheit bei der Gerätezusammenstellung lässt und einen damit fast erschlägt, gibt die EnBW-App nur feste Anwendungsmöglichkeiten vor. Dies ist ein klarer Vorteil für Neulinge und Technikmuffel, aber auch ein Nachteil für technikverrückte Bastler und Entdecker. Aus unserer Sicht wäre es optimal, wenn der App zukünftig auch ein Profimodus verpasst würde, über den eigene Kombinationswünsche umgesetzt werden könnten. Bei Bedarf kann auch ein sogenannter Urlaubsmodus eingerichtet werden, welcher mithilfe der Raumbeleuchtung die eigene Anwesenheit simuliert. Ein praktisches Sicherheitsfeature.

Der EnBW-HeizungsManager

Der EnBW-HeizungsManager folgt dem puristischem Design des EnBW-GeräteManagers. Nach dem Starten zeigt die App die mit Heizkörperthermostaten oder Luftfeuchtesensoren ausgestatteten Räume an. Informationen wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit sind in der Übersicht sofort sichtbar. Außerdem zeigt die Startseite der App bereits, ob die Räume gerade Aufheizen und wie die Soll- und Ist-Temperatur gerade ist. Im oberen Bereich kann zudem aus drei „Bereichen“ gewählt werden. Zur Verfügung stehen hier der klassische Zeitplan mit „Selbstlernfunktion“, die Spartemperatur und der Heizkörper-Aus-Modus, über den alle Heizkörper mit einem „Klick“ abgeschaltet werden können. Besonders die Selbstlernfunktion der Zeitautomatik ist interessant. Diese bemisst die Zeitspanne, die der jeweilige Raum im Durchschnitt benötigt, um aufzuheizen. Ist eine Durchschnittszeit ermittelt, wird der Heizkörper genau um diese Zeitspanne früher angeschaltet, sodass der Raum pünktlich zur Wunschzeit warm ist. Ein wirklich praktisches Feature. Praktisch wäre, wenn diese Vorheizautomatik noch um eine Abkühlautomatik erweitert würde. Diese könnte automatisch ermitteln, wie lange die Räume im Durchschnitt benötigen, um unter die Wohlfühltemperatur abzukühlen. Dieser Heiz - Zeitraum könnte am Ende der Heizphase eingespart werden – selbst wenige gewonnene Minuten könnten so, aufs Jahr gerechnet, viele Heizstunden einsparen. Die Sparfunktion versetzt die Räume in eine Art Energiesparmodus, in dem die Raumtemperatur soweit abgesenkt wird, dass Energie eingespart, gleichzeitig aber auch die Raumauskühlung verhindert werden kann. 

QIVICON-Grundfunktionen

Auch ohne zusätzliche App bietet die QIVICON-Basis einige nützliche Funktionen. Ein Klick auf die QIVICON-Basissteuerung öffnet beispielsweise eine Übersicht, über die die Grundfunktionen der angeschlossenen Geräte gesteuert und zudem die von den Geräten erfassten Messwerte angezeigt werden können. Auch diese Übersicht zeigte sich modern und sehr übersichtlich. Sehr praktisch finden wir auch die Sortieroption dieser Übersichtsseite. Je nach Wunsch kann die Ansicht auf einzelne Räume oder Geräte reduziert werden. Auch sehr nützlich sind die Einstellungen, welche die QIVICON-Basis von Haus aus mitbringt. Dort können neue Räume angelegt und Geräte, auch nach der Ersteinrichtung, anderen Räumen zugewiesen werden. Außerdem können dort bereits angeschlossene Aktoren oder Sensoren wieder entfernt bzw. abgelernt werden. Neben der Geräteübersicht gibt es auch eine Übersicht über bereits installierte Apps. Diese können von dort aus neu gestartet oder auch deinstalliert werden. Über den QIVICON-Homebase-Menüpunkt werden allgemeine Informationen zum Verbindungsstatus, der Firmwareversion,… angezeigt. Außerdem ist es möglich, die Basis von dort aus neuzustarten oder ein Backup anzulegen. Über den letzen Menüpunkt können die angeschlossenen USB-Schnittstellen angezeigt werden. Nicht gerne gesehen, aber dennoch sehr nützlich, sind die Fehlermeldungen. Diese werden angezeigt, wenn Geräte nicht erreichbar sind oder etwas mit der Internetverbindung nicht stimmt.

Fazit - Was bleibt zu sagen?

Das auf dem QIVICON-System aufbauende ENBW-Starterpaket-Plus kombiniert zuverlässige und bewährte HomeMatic Komponenten mit einer übersichtlichen und leicht zu bedienenden Benutzeroberfläche. Für den Otto-Normalverbraucher bringen diese Apps alle wichtigen Funktionen mit, welche man für ein smartes Zuhause benötigt. Für technikverrückte User würden wir uns aber einen zusätzlichen Profimodus wünschen, über den die Komponenten ähnlich flexibel zusammengestellt werden können, wie es bei der HomeMatic-Basis möglich ist. Wie bereits gesagt, gibt es an den HomeMatic-Komponenten nichts zu meckern. Wir hätten jedoch aus praktischen Gründen das HomeMatic-Wandthermostat dem im Paket enthaltenen Funk-Temperatursensor vorgezogen. Vermisst haben wir zudem einen Tür/Fenstersensor, welcher wunderbar mit der gut durchdachten EnBW-Heizungs-App einsetzbar gewesen wäre. Im Zusammenspiel mit einem solchen Sensor schaltet die App den Heizkörper sofort ab, sobald ein Fenster oder eine Tür geöffnet wird. Da diese Komponenten jedoch noch problemlos zugekauft werden können, ist das Fehlen allenfalls ärgerlich, aber kein Beinbruch. Unter dem Artikel werden wir eine Liste anhängen, in der die Komponenten, welche eine sinnvolle Ergänzung bilden würden, noch einmal detailliert aufgezählt werden.
 
Der 256-bit verschlüsselte Onlinezugang über die QIVICON-Webseite, funktionierte tadellos. Auch der LAN-Zugang war problemlos möglich – allerdings nur, solange eine Internetverbindung bestand. Dieser Punkt störte uns ein wenig. Zum einem empfanden wir es als unnötige Geschwindigkeitsbremse, die Basis immer über die Online-Webseite, anstatt über die LAN-Verbindung administrieren zu müssen, zum anderen stellte sich uns die Frage, was mit dem QIVICON-Smart Home passiert, wenn mal keine Internetverbindung verfügbar ist. Eine Bedienung ist dann nicht möglich. An dieser Stelle wünschen wir uns einen zusätzlichen Offlinemodus, bei dem man sich auch einloggen kann, wenn mal kein Internet zur Verfügung steht. Bis auf diesen Punkt gibt es an der Basis nichts zu meckern. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut und der Stromverbrauch beim Betrieb mit HomeMatic-Komponenten sehr gering.
 
Sieht man vom fehlenden Offline-Modus ab, hat das QIVICON- und das EnBW-Team sehr viel richtig gemacht, wo andere scheitern. Die Oberfläche ist wirklich fantastisch und die per EnBW-App angelegten Szenen/Programme laufen problemlos und zuverlässig. Die Idee, die Komponenten vieler Hersteller zusammenzuführen, ist genau das, was die Smart Home-Branche aus unserer Sicht benötigt, um in Zukunft für die breite Masse interessant zu werden.
 
Durch die gezeigte Leistung und die gut verarbeiteten Komponenten, können wir mit ruhigem Gewissen unseren Quality-Award vergeben. Der Umfang der getesteten EnBW-Apps und der QIVICON-Oberfläche ist zwar noch ausbaufähig, aber deren hervorragendes Bedienkonzept wirklich innovativ. Sowohl die getesteten Apps als auch die QIVICON-Oberfläche, verdienen sich damit zusätzlich unseren Innovations-Award.
 
Smarthelpers Quality-Award-2014     Smarthelpers Innovation-Award-2014

 

Freigegeben in Smarthome

Im ersten Teil der Serie beschäftigten wir uns mit dem Einbau der HomeMatic-Sicherheitskomponenten. Nun legen wir das Handwerkzeug aus der Hand und greifen zu Maus und Tastatur.

Tipp: Wir nutzen ein eigenes, innovatives Artikelkonzept. Damit Ihnen nichts entgeht, haben wir einen kleinen Artikelwegweiser für Sie verfasst. Viel Spaß beim Lesen!
 

Die Verbindung zur CCU2

Bevor alles losgehen kann, muss eine Verbindung zur besagten Weboberfläche hergestellt werden. Laut CCU2-Anleitung reicht die Eingabe von http://homematic-ccu2 in der Browserzeile aus, um die Intranetseite aufzurufen. Bei uns funktionierte dieser Weg nicht. Anscheinend verhinderte der eingesetzte Router eine erfolgreiche DNS-Auflösung.

Dies ist jedoch kein Grund zur Panik, da noch mindestens drei weitere Verbindungsmöglichkeiten bleiben. Zum einen kann eine Verbindung über das mitgelieferte Mini-USB-Kabel hergestellt werden, zum anderen kann im Router nachgesehen werden, welche IP-Adresse der eigenen CCU2 zugewiesen wurde. Auch möglich wäre der Einsatz eines extra Netzwerkswitches, welcher nach dem Router angeschlossen wird. Hierdurch können dessen Blockaden umgangen werden, ohne das auf den Schutz der Firewall verzichtet werden muss.

Verbindung per USB:

Verbindung per Fritzbox:

Verbindung per TP-LINK-Router:


Tipp: Das zum kostenlosen Download angebotene WebUI-Handbuch enthält viele nützliche Informationen.

 

CCU2 Firmwareupdate

Ist die Verbindung erfolgreich hergestellt, muss zuallererst geprüft werden, ob ein neues Firmware-Update zur Verfügung steht. Falls ja, muss dieses eingespielt werden.

CCU2 Uhrzeit einstellen

Nach dem erfolgreichen Update stellen wir die Uhrzeit und das Datum ein.

CCU2 – Absichern

Bevor wir nun mit der eigentlichen Arbeit beginnen, sichern wir die HomeMatic-Basis gegen unerlaubten Zugriff ab. Unser Artikel zum Thema Passwortsicherheit hilft bei der Passwortwahl gerne weiter.


Außerdem verhindern wir die automatische Benutzeranmeldung, damit das soeben gesetzte Passwort auch beim Aufruf der WebUI abgefragt wird. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn auf die Basis per Fernwartung zugegriffen werden soll.

Das erste Backup

Sind die grundlegenden Einstellungen der Zentrale eingerichtet, sollte ein erstes Backup angelegt werden.

Auf dem gleichen Weg kann das Backup bei Bedarf auch wieder eingespielt werden. Wir empfehlen, vor geplanten Änderungen, immer eine Sicherung anzulegen.

 

Das Anlernen der Komponenten

Das Anlernen der Komponenten geht im Normalfall sehr einfach von der Hand. Leider sorgte die zeitweise recht spät erscheinende Anlernrückmeldung anfänglich für Verunsicherung, da im Test einige Geräte erst nach den 60 Sekunden im Posteingang auftauchten. Unser Tipp: Ruhe bewahren und im Zweifelsfall zuerst die Anlernzeit abwarten, bevor ein neuer Anlernversuch gestartet wird. Außerdem ist es ratsam, die bei der jeweiligen Komponente beigelegte Bedienungsanleitung diesbezüglich zu studieren.

Der Programmaufbau

Sind alle Bauteile angelernt, können die zugehörigen Programme eingegeben werden. Leider gibt es auf der Weboberfläche keine Tooltipps oder andere Hilfestellungen, wodurch diese anfangs sehr kompliziert wirkt. Praxisbeispiele oder wenigstens eine Informationsleiste, wie sie beispielsweise beim TP-LINK-R600VPN angezeigt wird, wäre auch bei der WebUI sehr angebracht.

Um die Programme besser verstehen zu können, schauen wir uns zuerst deren Aufbau etwas genauer an:

WENN
   ...z.B. Sensor1 auslöst
   ...oder
   ...z.B. Sensor1 sabotiert wurde

UND
   ... z.B. der Alarmanlagenstatus „gesichert“ ist
DANN
… schalte z.B. die Sirene an
… schreibe z.B. eine SMS an mein Handy

SONST
… schalte z.B. die Sirene aus

Die Systemvariable

Zu Beginn müssen wir eine passende Systemvariable erstellen, damit wir im eigentlichen Programm die nötigen Betriebszustände auswählen können.

Das Alarmprogramm

Mit dem Alarmprogramm wollen wir die Sicherheitsfunktionen der geplanten Alarmanlage realisieren.

Tipp: Dieses Beispielprogramm können Sie direkt für ihre eigene Alarmanlage übernehmen. Ersetzen Sie hierfür einfach die Beispiel-Sensoren und Aktoren durch ihre Bauteile. Sie können die Anzahl der Geräte natürlich auch erweitern.

 

Das Alarmstatusanzeigen-Programm

Damit die im ersten Teil erwähnte Statusanzeige für den Außenbereich auch wie geplant leuchtet, werden folgende zwei kleine Programm benötigt.

Türüberwachung per LED16

Zusätzlich zu den oben aufgezählten Programmen, haben wir noch zwei kleine Programme angelegt, die den jeweiligen Status der Außentüren und Fenster anzeigen. Vor dem Verlassen der Wohnung kann dann mithilfe der LED-16 Statusanzeige geprüft werden, ob Türen und Fenster verschlossen sind, damit sich die Alarmanlage auch problemlos aktivieren lässt.

Die Fernüberwachung

Ein Smarthome ohne eine Verbindung zum Internet ist nicht wirklich smart. Sind es doch gerade Funktionen wie das Regeln der Heizung oder das Prüfen des Sicherheitszustandes aus der Ferne, die ein Smarthome so interessant machen. Noch besser ist es, wenn Zugriff auf die ganze Anlage besteht, damit man immer und überall alles verwalten kann. Um einen solchen Fernzugriff zu erhalten, gibt es verschiedene Wege. Unsicher, aber möglich, ist die Nutzung von Diensten wie DynDNS oder NoIP.org, über die eine direkte Verbindung hergestellt werden kann. Da hierfür im Regelfall verschiedene „Hintertürchen“ im Router geöffnet werden müssen, muss bei der Eirichtung genau aufgepasst werden, damit ungebetene Gäste auch in Zukunft fernbleiben. Hinzu kommt, dass nur wenige Anbieter eine verschlüsselte Verbindung ins eigene Heimnetz anbieten. Hier wäre der Einsatz eines VPN-Routers denkbar (z.B. TP-Link R600VPN), auf dem ein VPN-Server die verschlüsselte Verbindung zur Verfügung stellt. Dies bedeutet aber einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand und setzt einige Vorkenntnisse voraus.

Deutlich einfacher ist es, auf Dienstleister wie meine-homematic.de zurückzugreifen. Dieser bietet neben verschlüsseltem Fernzugriff, auch noch allerlei Zusatzdienstleistungen an, mit der das eigene Smarthome noch ein Stück komfortabler wird.

Achtung: Beim Einsatz externer Anbieter besteht immer ein gewisses Sicherheitsrisiko. Denken Sie also daran, ihre CCU lokal mit einem Passwort abzusichern!

Die SMS-Alarm-Benachrichtigung

In heutigen Zeiten ist eine Alarmanlage, welche keine SMS-Benachrichtigung senden kann, nur noch halb soviel Wert. Zwar schützt die Benachrichtigung nicht davor bestohlen zu werden, etwas mehr Handlungsfreiheit verschafft diese einem jedoch allemal. Ganz zu schweigen von dem beruhigenden Gefühl, wenn keine Nachricht eintrifft. Auch den SMS-Versand realisieren wir über den Anbieter „meine-homematic.de“. Dieser bietet zwei SMS-Pakete an. Das Standardpaket kostet pro 100 SMS 7,95 Euro, für das Premiumpaket werden 16,95 Euro pro 100 Kurzmitteilungen verlangt. Im Gegensatz zum Standardpaket können Premiumnachrichten auch an internationale Nummern versendet werden. Außerdem soll bei diesen die Zustellung schneller abgewickelt und der SMS-Betreff „MYHOMEMATIC“ angezeigt werden. Im Test wurden sowohl die Normalen als auch die Premiumnachrichten in Windeseile zugestellt. Der Benachrichtigungstext und die Telefonnummer(n) sind dabei frei wählbar. Vorausgesetzt die Alarmanlage ist gut eingerichtet, muss sich um die laufenden Kosten nicht gesorgt werden. 100 Kurznachrichten reichen dann für einen sehr langen Zeitraum.

Achtung: Im Test fiel uns auf, dass das "meine-Homematic.de"-Hauptmenü  auf den Supportseiten nicht verfügbar war. Nutzen Sie an dieser Stelle bitte die Pfeiltasten des Browsers zur Navigation. Wir haben den Anbieter bereits darüber informiert und hoffen, dass dieser den Fehler rasch beseitigen wird.

Brandmeldung per SMS

Damit wir auch unterwegs über eventuelle Rauchentwicklung in den eigenen vier Wänden informiert werden, passen wir das SMS-Alarm-Script geringfügig an.

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Die WebUI der CCU2 erinnerte uns ein bisschen an unser erstes Zusammentreffen mit Lego im Kindesalter. Wird einem dieses Spielzeug als Kind geschenkt, braucht es anfangs einen starken Willen und eine ordentliche Portion Kreativität, um sich ins Spiel hinein zu finden und auch dabei zu bleiben. Wurden die Funktionen der verschiedenen Bausteine jedoch erst einmal erkannt, ergaben sich nahezu unendliche Möglichkeiten und der Spielspaß war riesig. Ganz ähnlich ist es bei der WebUI. Für diese sollte man auch einen starken Willen mitbringen, um die ersten Berührungen ohne größere Nervenschäden zu überstehen. Außerdem ist bei diesem System das Lesen der Bedienungsanleitung unumgänglich. Sobald die Funktionen jedoch verinnerlicht sind, beginnt man die WebUI zu mögen. Kommt zum starken Gemüt, auch noch Kreativität dazu, wird aus der Zuneigung schnell wahre Liebe. So zumindest erging es uns. Nicht nur einmal wurde das Kind in uns geweckt und wir hätten allzu gerne weitere Sensoren und Aktoren parat gehabt, um unsere Ideen auszuprobieren. Deshalb freuen uns bereits jetzt auf die Weiterführung der HomeMatic-Themenreihe.

Freigegeben in Smarthome
Samstag, 11 Januar 2014 01:00

TP-Link R600VPN - Der rasende Sicherheitsexperte

Der TP-LINK-R600VPN verspricht rasantes Tempo und abhörsichere Verbindungen.

Wie sagt man so schön, jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Nicht selten stellt der Router den Flaschenhals des vernetzten Haushalts dar. Bekommt das Smart-TV oder der HTPC seine Daten nicht schnell genug zur Verfügung gestellt, wird der Fernsehabend schnell zur reinen Nervenfolter. Soll darüber hinaus eine Alarmanlage über das Internet gesteuert, oder auf IP-Kameras von außerhalb zugegriffen werden, wird neben einer hohen Geschwindigkeit auch ein sicherer Zugang zur Außenwelt zur Pflicht.

TP-LINK verspricht mit dem R600VPN eine stabile, schnelle und sichere Übertragungsplattform. Mit einem Gigabit-WAN und vier Gigabit-LAN-Anschlüssen, sowie zwei eingebauten VPN-Servern, bietet das Gerät so einiges und gehört, mit knapp 80 Euro Marktpreis, zu den günstigsten Gigabit-VPN-Routern am Markt. Dem Router wird neben einem Strom-, auch ein Netzwerkkabel, eine Installations-CD sowie eine bebilderte Kurzanleitung beigelegt.

Tipp: Wir nutzen ein eigenes, innovatives Artikelkonzept. Damit Ihnen nichts entgeht, haben wir einen kleinen Artikelwegweiser für Sie verfasst. Viel Spaß beim Lesen!

Wegfindung leicht gemacht

Die mitgelieferte Kurzanleitung weist einem zielgenau den Weg zum richtigen Anschluss des Routers. Dies ist vorbildlich und macht die Verkabelung zum Kinderspiel. Vor der Ersteinrichtung sollte aber auf jeden Fall ein Blick auf die TP-LINK-Webseite geworfen werden. Dort gibt es, neben dem wichtigen aktuellen Firmwareupdate, auch nützliche Lektüre zum Herunterladen. Aber dazu später mehr.

Zur Einrichtung des Routers wird keine extra Software benötigt. Wie bei anderen Routern auch, erreicht man das Gerät über die Eingabe der Geräte-IP im Browser. Besitzer von Windows-Vista und dessen Nachfolgern können auch in der Netzwerkübersicht nachsehen. Dort wird das Gerät aufgelistet. Per Rechtsklick weist einem der Netzwerkmanager den direkten Weg zur Administratoroberfläche.

Die Administratoroberfläche gestaltet sich sehr übersichtlich. Leider steht als Menüsprache nur Englisch zur Verfügung. Ist man dieser jedoch mächtig, bietet der Router eine wunderbare „Hilfespalte" auf der rechten Seite der Nutzeroberfläche. Dort wird dem angehenden Netzwerkadministrator jeder Begriff und dessen Funktion erklärt. TP-LINK legen wir an dieser Stelle nahe, eine deutsche Übersetzung nachzuliefern. Ohne diese werden viele deutsche Kunden leider Abstand von diesem Gerät nehmen müssen.

Die wundersame Transformation

Unser Testkandidat erwies sich kurz nach dem Auspacken als ein etwas starrsinniger Geselle. Ein Firmware update, welches wir auf der zugehörigen Webseite fanden, schaffte allerdings umgehend Abhilfe und erstaunte uns zugleich ein bisschen. Denn laut Anzeige im Adminbereich verfügten wir nun über ein Gerät mit Hardware der zweiten Generation – somit hatte das Firmwareupdate – laut Anzeige - nicht nur die Gerätesoftware, sondern auch die Hardware erneuert. Dies muss bei späteren Updates beachtet werden, damit nicht durch die Wahl der falschen Firmwareversion der Router zerstört wird. Dem Geräteaufkleber sollte also auf jeden Fall mehr vertrauen geschenkt werden, als der Infoanzeige im Backend.

Aller Anfang muss nicht schwer sein

Die grundlegenden Einstellungen können per Quick-Setup vorgenommen werden. Dieses führt den Einrichter Schritt für Schritt durch den Einstellungsdschungel. Auf Wunsch versucht das Setup sogar, die Einstellungen automatisch zu erkennen. Im Labor nutzten wir den Testkandidaten als Ergänzung zum vorhandenen Netzwerk. Das Standard Gateway wurde umgehend erkannt und die nötigen Einstellungen automatisch gesetzt.

Sicherheit auf ganzer Linie

Soll es weiter in die Tiefe gehen, finden sich einige nützliche Funktionen unter den „Advanced Settings". Die eingebaute Firewall bietet grundlegende Funktionen, welche jedoch für den Privatgebrauch vollkommen ausreichen sollten. Sicherheitsfunktionen können mit wenigen Klicks an- und abgeschaltet werden. Bei Bedarf kann auch ein Schutz gegen DoS-Attacken aktiviert werden. Besonders praktisch fanden wir die Netzwerk-Zugangskontrollfunktion. Mit dieser können die Rechte der angeschlossenen Endgeräte separat festgelegt werden. Im Heimnetz kann dieses Feature Gold wert sein. So kann man beispielsweise einem angeschlossenen Wlan-Access-Point verbieten, bestimmte Webseiten zu besuchen oder zu bestimmten Zeiten im Netz unterwegs zu sein. Eine wunderbare Funktion, um beispielsweise das Surfverhalten der Sprösslinge unter Kontrolle zu haben. Mithilfe der eingebauten Bandbreiteneinstellungen kann die Netzwerkkontrolle sogar noch deutlich erweitert werden.

Möchte man einen eigenen Webserver hosten, oder einen anderen Service, wie beispielsweise die VPN-Funktionalität nach außen verfügbar machen, hilft die eingebaute DDNS-Funktion beim Anbinden des Routers an eine weltweit erreichbare Webadresse. Neben den bekannten Anbietern wie DynDNS.org oder NO-IP.com stehen auch die asiatischen Anbieter Oray.com und Comexe.cn zur Auswahl. Die von uns angelegte NO-IP.com Anbindung funktionierte auf Anhieb tadellos.

Hase oder Igel?

Bei der Artikelvorbereitung stellte sich immer wieder die Frage: „Welche Funktionen bzw. Merkmale benötigt man Zuhause am meisten? Sicherheit? Unverzichtbar. LAN-Zugangskontrolle? Nice to have." Nach dem Abwiegen aller integrierten Möglichkeiten blieb das Thema Geschwindigkeit ganz klar an oberster Stelle. Umso spannender war die Frage, ob es wirklich einen Unterschied macht, wenn das moderne Zuhause über ein klassisches 100Mbit oder ein Gigabit-Netzwerk kommuniziert. Wir testeten nach einem vorher festgelegten Netzwerk-Testszenario und verglichen die ermittelten Werte des Probanden mit denen anderer Geräte. Um die ermittelten Testergebnisse des Benchmarktestes übersichtlicher darzulegen, wurden die in den Testdurchläufen übertragenen Testwerte miteinander addiert. 

Wie erwartet lagen die Gigabit-Testgeräte relativ nah beieinander. Der Unterschied zum 100-Mbit-Netzwerk wurde aber auf den ersten Blick deutlich. Übertrug der TP-LINK Kandidat 4132 Megabyte in der Testzeit von 100 Sekunden, so schaffte der theoretisch gleichschnelle Prüfling von Netgear in der gleichen Zeitspanne lediglich 3900 Megabyte. Mit 602 Megabyte in 100Sekunden musste sich der 100Mbit-Switch deutlich geschlagen geben.

Diese Benchmarkergebnisse belegen deutliche Performanceunterschiede. Wie jedoch spiegeln sich diese in der Praxis wider? Im Praxistest drehten wir den Spieß um und ermittelten anstelle des maximal erreichbaren Datendurchsatzes, die benötigte Zeit, um eine bestimmte Menge an Dateien zu übertragen. Gerade beim Übermitteln vieler kleiner Dateien brechen die theoretisch erreichbaren Geschwindigkeiten oftmals massiv ein. Im Test benötigten der TP-LINK-R600VPN[59,83sek] und der Netgear-GS105v4[60,54sek], mit rund einer Minute nahezu die gleiche Übertragungszeit, um die rund 4,7Gigabyte Daten zu übermittlen. Hier punktete das TP-LINK-Gerät beim Übertragen von vielen kleinen Dateien, wohingegen der Netgear-Mitstreiter beim Transportieren von größeren Dateien punkten konnte. Deutlich länger, nämlich rund acht Minuten [449,36 sek] benötigte der 100mbit-Netzwerkverteiler für die gleiche Datenmenge.

 

Die sichere Heimreise

Wie es die Bezeichnung des TP-LINK-Netzwerkverwalters bereits vermuten lässt, ist es mit diesem möglich, eine sichere VPN-Verbindung aufzubauen. Mit einem solchen virtuellen privaten Netzwerk ist es möglich, eine Verbindung zu seinem privatem Heimnetzwerk herzustellen. Auch dann, wenn man Tausende Kilometer weit entfernt ist. Betrachtet man diese Möglichkeit aus der Smart-Home-Sicht, so ist ein verschlüsseltes VPN-Netzwerk unverzichtbar für das Heim der Zukunft. Nur mit einer sicheren Verbindung haben wir die Funktionen unseres modernen Heimes unter Kontrolle, ohne potenziellen Angreifern Tür und Tor zu öffnen.

Im Moment werden hauptsächlich die VPN-Protokolle PPTP, IPSec und Open-VPN angeboten. PPTP punktet durch besonders leichte Einrichtung und durch seine weite Verbreitung, ist aber nicht hundertprozentig sicher. IPSec benötigt einen deutlich höheren Einrichtungsaufwand, gilt aber als sicher. Open-VPN verbindet leichte Bedienung mit hoher Sicherheit, wird aber bisher noch von wenigen Geräten unterstütz. Der R600VPN kann sowohl mit PPTP als auch mit dem IPSec-Protokoll umgehen. Open-VPN kennt er noch nicht. Da wir für die Verbindung zu unserem Heimnetz eine Client-Software einsetzen müssen – um beispielsweise von unserem Smartphone eine sichere Verbindung nach Hause aufzubauen - müssen wir auf das etwas ältere PPTP-Format zurückgreifen. Denn der R600VPN unterstützt nicht, wie anfänglich vermutet, die sichere IPSec Tunnelclient-Verbindung. Er kann zwar mit dem sicheren Protokoll umgehen, benötigt jedoch einen zweiten Router als Gegenstelle, um eine Verbindung aufzubauen. Dies ist praktisch für die sichere Verbindung lokaler Firmennetzwerke über das Internet – aber für den sicheren, meist mobilen Zugang zu unserem intelligenten Zuhause, ist es nicht zu gebrauchen. Wer trägt schon gern einen Router mit sich rum? Zum PPTP-Protokoll muss vorab gesagt werden, dass es nicht mehr allerhöchsten Sicherheitsanforderungen gerecht werden kann. Der Sicherheitslevel des PPTP-Protokolls steht und fällt mit der Wahl des Passworts. Ein möglichst sicheres Passwort ist also Pflicht.

Die Einrichtung des PPTP-Servers im Router verlief erstaunlich einfach: Server aktivieren, Benutzer und Passwort festlegen – fertig! Die Routereinrichtung war damit abgeschlossen – nun folgte noch die Einrichtung der Clientsoftware unter Windows 7 und Android 4.2. Auch diese gestaltete sich sehr einfach - wenn auch nicht ohne mehr oder weniger kleine Stolpersteine. Trotz umfangreichem, von TP-LINK zur Verfügung gestelltem, VPN-Guide waren einige Testdurchläufe notwendig, bis die virtuelle Anbindung unter Windows 7 zustande kam. An dieser Stelle müssen wir sagen, das wir es erneut schade fanden, dass auch der von TP-LINK angebotene VPN-Guide einzig auf Englisch zur Verfügung stand. Wir und sicherlich auch die deutsche Kundschaft würden es zudem begrüßen, wenn in Zukunft nicht nur dieser eine, allgemeingültige VPN-Guide angeboten würde. Praktischer wäre eine spezifische Anleitung für jedes einzelne TP-LINK-Gerät.

Den einfachsten Weg zum eigenen verschlüsselten Netzwerk haben wir für Sie in folgenden Bildergallerien dokumentiert. Somit ist die Einrichtung in wenigen Minuten erledigt.

Laufende Kosten

Im Praxiseinsatz begnügte sich das Gerät mit durchschnittlich 0,7 Watt. Das integrierte Netzteil arbeitete ohne Störgeräusche und entwickelte keine nennenswerte Abwärme. Ein aus unserer Sicht wunderbares Ergebnis.

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Zugegeben, im intelligenten Heim der Zukunft gibt es unzählige Geräte, die auf den ersten Blick spannender erscheinen, als ein Netzwerkrouter. Nichtsdestotrotz bildet das Netzwerk die Grundlage für die einwandfreie Funktion vieler Smarthome-Geräte. Für rund 80 Euro Marktpreis ist unser Testkandidat ein gutes Einsteigergerät mit vielen nützlichen Funktionen. Es konnte im gesamten Testverlauf durch flottes, zuverlässiges Arbeiten überzeugen. Gerade die schnelle Bedienung und die wirklich nützliche Hilfespalte der Benutzeroberfläche empfanden wir als wunderbar. Optimal wäre es jedoch gewesen, wenn diese auch auf Deutsch verfügbar gewesen wäre. Würde TP-LINK noch ein wenig Arbeit in eine vernünftige Übersetzung investieren und den VPN-Guide etwas aufräumen, wäre der TL-R600VPN (Link) auch für Anfänger fabelhaft geeignet. Dank leicht verständlicher Kurzanleitung, guter Performance und dem niedrigen Stromverbrauch ist das Gerät für erfahrene Anwender auf jeden Fall empfehlenswert. Aufgrund des durchweg niedrigen Energiehungers, der guten Verarbeitungsqualität und durch die Verwendung eines Metall- statt Kunststoffgehäuses, vergeben wir unseren Ecology-Award.

Smarthelpers Umwelt-Award

 

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