Dienstag, 23 Dezember 2014 14:15

TP-LINK AV500 Powerline: Langstreckenreichweite für das heimische WLAN

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TP-LINK AV500 Powerline: Langstreckenreichweite für das heimische WLAN © Smarthelpers
Das Problem eines sich nicht bis in die letzten Ecken der eigenen Wohnung erstreckenden WLANs dürfte vielen bekannt sein. TP-LINK bietet mit den Powerline AV500 Adaptern die Möglichkeit, nicht nur die Reichweite des kabellosen Netzwerks zu erhöhen, sondern ermöglicht zusätzlich die Einbindung zusätzlicher kabelgebundener Endgeräte per DLAN.
 
Tipp: Wir nutzen ein eigenes, innovatives Artikelkonzept. Damit Ihnen nichts entgeht, haben wir einen kleinen Artikelwegweiser für Sie verfasst. Viel Spaß beim Lesen!

Lieferumfang

Der Lieferumfang des TL-WPA4226T-Kits umfasst insgesamt drei Powerline-Adapter (ein Basisgerät und zwei Erweiterungen), drei jeweils zwei Meter lange LAN-Kabel, eine mehrsprachige Schnellinstallationsanleitung sowie zwei CDs mit Softwarebeigaben. Eine enthält die Programme „Powerline Scan“ sowie „PowerLine Utility“ in relativ alten Versionen, die unter Windows 8.1 nicht lauffähig waren. Die zweite CD bietet eine unter Windows 8.1 problemlos einsetzbare Version des „Powerline Utility“. Wer die beiden, vor allem für erfahrene Anwender interessanten Tools „Powerline Scan“ und „Powerline Utiliy“ nutzen möchte, dem empfehlen wir den Besuch der Herstellerseite. Dort können die aktuellen Versionen herunter geladen werden.

Einleitung

Das Grundfunktionsprinzip ist denkbar einfach: Der Basisadapter (TL-PA4010P) wird in eine nicht belegte Steckdose gesteckt und per LAN-Kabel mit dem eigenen Router verbunden. Die beiden übrigen Powerline Adapter (TL-WPA4220) dienen als Repeater und können nun im Wohnraum verteilt werden. Somit lassen sich auch weit entfernte Räume in Wohnung oder Haus ins Heimnetz einbinden. Wer keine WLAN-Verbindung wünscht, kann das Powerline-System dennoch einsetzen: Die TL-WPA4220 Zusatzadapter verfügen über jeweils zwei LAN-Ports, sodass pro Zusatzadapter ebenso viele Geräte verkabelt angeschlossen und vernetzt werden können. Somit bietet sich der Einsatz auch als optisch unauffällige Alternative zum Verlegen eines Netzwerkkabels zwischen weit entfernten Räumen an. Für die Datenübertragung per WLAN gibt TP-LINK 300 Mbit/s plus jeweils 100 Mbit/s für verkabeltes LAN an. Als Bonus bringt der Basisadapter einen Steckplatz für einen Schukostecker mit. So kann die von ihm belegte Steckdose auch weiterhin genutzt werden.
 
 
Die Reichweite des DLAN-Netzwerks erstreckt sich in der Regel über sämtliche Leitungen, die über denselben Sicherungskasten laufen: Der darin installierte Stromzähler wirkt gleichzeitig als eine Art Firewall, da dieser die Übertragung nach außen unterbricht.

Installation und Einrichtung

Die Einrichtung einer Netzwerkverbindung oder –erweiterung über die Powerline-Adapter funktioniert nach dem „Plug&Play“-Prinzip. Erfahrenen Anwendern werden bei Bedarf Anpassungsmöglichkeiten über eine zusätzliche Software geboten.
 

Nutzung der TP-LINK TL-WPA4220 Adapter als WLAN-Extender

Zunächst wollen wir die Reichweite des heimischen WLANs durch den Einsatz der beiden TL-WPA4220 Geräte erweitern. Hier lassen sich die Einstellungen des bereits vorhandenen Funknetzwerkes bequem auf die beiden Adapter übertragen – zwingend nötig ist das aber nicht. Das Netzwerk lässt sich auch, wie weiter unten beschrieben, per DLAN-Verbindung über die Stromleitungen einrichten. Anschließend kann trotzdem per WLAN mit dem so eingebundenen Adapter kommuniziert werden. Wenn man den im folgenden beschriebenen Schritt des WLAN-Klonens (Erweitern des bestehenden WLANS) überspringt, verfügen die Adapter über einen jeweils eigenen, voreingestellten WLAN-Zugang. Die Zugangsdaten sind auf den jeweiligen Gerät auf einem Aufkleber zu finden. Sollen die Einstellungen des heimischen WLANs auf einen TL-WPA4220 übernommen werden, muss vorher überprüft werden, ob die Möglichkeit zum Weiterreichen der Daten im eigenen Router aktiviert ist. In der Regel sollte sich in dessen Steuerungssoftware ein Unterpunkt befinden, über den „WPS“ (Wi-Fi Protected Setup) aktiviert werden kann. Wir zeigen hier einen Screenshot am Beispiel der Fritz!Box 6360 Cable. Nun wird einer der TL-WPA4220-Empfänger in einer freien Steckdose in der Nähe des Routers platziert. Das Drücken des WLAN-Buttons auf dem Adapter sorgt dafür, dass der Router den bestehenden Netzwerkschlüssel übertragen kann. Ist dieser Vorgang erfolgreich abgeschlossen, kann der TL-WPA220 aus der Steckdose entfernt und an einem weiter entfernten Ort innerhalb der Router-Funkreichweite platziert werden. Von dort aus vergrößert der Adapter dann die WLAN-Funkreichweite des Routers. Jeder, der nicht auf die automatischen Funktionen setzen will oder kann, erhält durch die beiliegende Software die Möglichkeit, sämtliche Einstellungen von Hand vorzunehmen. Dies ist beispielsweise dann vonnöten, wenn der eigene Router die WPS-Funktion nicht unterstützt.

Aufbau einer DLAN-Verbindung mit TL-WPA4220 und TL-PA4010P

Nachdem die Reichweite des Funknetzwerks erweitert wurde, kommen wir zum Aufbau einer Netzwerkverbindung über die im Haus oder der Wohnung verlegten Stromkabel. Dabei ist darauf zu achten, dass keines der Geräte in einer Stromsteckerleiste, sondern in einzelnen Steckdosen platziert wird. In der Bedienungsanleitung wird das eindeutig dargestellt.

Der Anschluss und Aufbau des Netzwerks funktioniert auch hier per Knopfdruck. Zunächst wird der Basis-Adapter TL-PA4010P in einer freien Steckdose platziert. Da dieser über eine eigene Steckdose verfügt, wird kein Steckdosenplatz verschwendet.

Nun muss noch der Basisadapter mit den beiden TL-WPA4220-Geräten synchronisiert werden. Damit alle Komponenten untereinander kommunizieren und ein Netzwerk aufbauen können, ist jeweils zunächst am Basisadapter und dann am Extender der „Pair“-Knopf zu drücken. Einige Sekunden später wird die bestehende Verbindung durch eine LED am Adapter angezeigt. Für den zweiten TL-WPA4220 wird der Vorgang wiederholt. Im Anschluss daran stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um das erweiterte Netzwerk zu nutzen:
 
  1. Beide TL-WPA4220-Adapter bieten jeweils zwei LAN-Anschlüsse, um Endgeräte verkabelt in das DLAN-Netzwerk einzubinden.
  2. Werden die Adapter nicht als Wlan-Repeater eingesetzt, so kann dennoch per WLAN darauf zugegriffen werden. Der passende WLAN-Schlüssel ist auf einem Aufkleber am jeweiligen Gerät zu finden.
Achtung: Uns fiel auf, dass die Geräte in sehr stillen Räumen ein wahrnehmbares Fiepen erzeugten. Laut TP-LINK ist dies nicht normal und ein Grund für einen Austausch beim Hersteller.

Mögliche Störfaktoren

Ein wichtiger Faktor, der sich in den meisten Fällen schwer vom Einzelanwender abschätzen lässt, ist die Qualität der verlegten Stromkabel. Gerade in Altbauten trifft man oftmals auf einen bunten Mix aus verschiedenen Kabeltypen. Eine Verbindung von Kupfer- und Aluminiumkabeln kann mit der Zeit unerwünschte elektrochemische Korrosion hervorbringen, welche den Übergangswiderstand deutlich erhöht. Gleiches gilt für Banalitäten wie etwa mit Farbklecksen verschmierte Kontakte in den Steckdosen. Dies alles kann entscheidend für die Qualität der DLAN-Vernetzung sein. Selbst Staubsauger, Haartrockner oder auch minderwertige Netzteile können Störungen hervorrufen, welche die Übertragungsgeschwindigkeit negativ beeinflussen.
 

Die Verwaltungssoftware

Nicht auf den ersten Blick ersichtlich, bei der Installation jedoch zu beachten: Es gibt unterschiedliche Programme zur manuellen Konfiguration des TL-PA4010P- und des TL-WPA4220-Adapters. Auf der Homepage von TP-LINK werden die Programme „Powerline Scan“ und das „PowerLine Utility“ in aktualisierter Version angeboten. 
Besonders „Powerline Scan“ bietet auf der rechten Bildschirmseite ausführliche Erklärungen für alle gebotenen Optionen - allerdings leider nur auf Englisch. Mithilfe der Software können die einzelnen Adapter mit Passwörtern versehen werden. Außerdem können IP-Adressen verteilt, Verschlüsselungen gewählt, Filterregeln erstellt und Namen für die einzelnen Geräte vergeben werden.
 
PowerLine Utility
 

Powerline Scan

Geschwindigkeit

Nominell betitelt TP-LINK die insgesamt zur Verfügung stehende Bandbreite des Powerline-Kits auf 500 Mbit/s. Interessant ist jedoch, wie dieser Wert zustande kommt. TP-LINK addiert hierfür lediglich die 300 Mbit/s WLAN-Geschwindigkeit mit den zwei jeweils 100 Mbit/s schnellen DLAN-Verbindungen. Eine leider gängige Praxis.
 

Testablauf und Ergebnisse

 
Wir testen mit einem festgelegten Netzwerk-Testszenario. Die mittels Jperf erhobenen Werte haben wir in Screenshots festgehalten: Beim Test der 100Mbit-Verbindung übertrugen die Geräte die Daten fast durchgängig mit 11,3 MByte/s. Als Quell- und Zielgeräte kamen Notebooks zum Einsatz, welche über Gigabit-Netzwerkports mit dem DLAN-Adapter verbunden waren. Die Daten wurden von SSDs gelesen und auf diese geschrieben. Für das Übertragen der 3,66 GByte großen Testdatei benötigen die Powerline-Adapter 337 Sekunden. Für die gleiche Datenmenge an Einzeldateien 353 Sekunden.

Stromverbrauch

Bis zu 2 Watt verbrauchte das Basisgerät TL-PA4010P (Link) und bis zu 4,3 Watt die TL-WPA4220-Erweiterungsadapter (Link). Beim Einsatz aller drei Geräte aus dem Kit beläuft sich der Gesamtverbrauch also auf rund 11 Watt. 

Fazit: Die perfekte Waffe gegen schwache WLAN-Signale?

TP-LINKs AV500 Kit (Link) zur Erweiterung der Netzwerkreichweite stellt eine voll praxistaugliche Alternative dar, wenn das WLAN-Signal aufgrund baulicher Gegebenheiten (z.B. Stahlbetondecken) nicht weit genug reicht, um den Wohnraum vollständig abzudecken. Die Einrichtung funktioniert auf Knopfdruck, oder kann mithilfe der englischsprachigen Software vorgenommen werden.
Die Geräte arbeiteten im Test, bis auf eine minimale Eigengeräuschentwicklung, unauffällig und zuverlässig. Außerdem boten sie einen guten Datendurchsatz. Werden alle drei Adapter des Kits eingesetzt, schlägt dies mit einem Gesamtstromverbrauch von rund 11 Watt zu Buche.
 

Letzte Änderung am Sonntag, 19 Juni 2016 20:39
Kai Tubbesing

Kai Tubbesing ist journalistisch für verschiedene Publikationen aus dem IT- bzw. Hardware-Bereich tätig, wo seine Beiträge in mehrsprachigen Übersetzungen ein internationales Publikum erreichen. Neben einer seit jeher bestehenden Faszination für alle Bereiche neuer und neuester Technologien bildet die Beschäftigung mit den kognitiven Fähigkeiten künstlicher Intelligenzen einen Schwerpunkt seines Interesses. Aus journalistischer Sicht ist ihm daran gelegen, das Feuer seiner eigenen Begeisterung für innovative Produkte auch innerhalb der Leserschaft zu entfachen. 

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